(12.11.2022) Oberlosa ringt Köthen nieder
Handball-Oberliga / Männer
SV 04 Oberlosa – HG 85 Köthen 28:26
Der SV 04 Oberlosa hat sein Heimspiel gegen die HG 85 Köthen vor 517 Zuschauern mit 28:26 gewonnen. Erstmals in dieser Saison annähernd in Bestbesetzung, drehten die Schwarz-Gelben einen zwischenzeitlichen drei Tore Rückstand noch in einen Heimsieg um.
Bereits beim Einlaufen ihrer Mannschaft staunten die Fans der Plauener nicht schlecht. Mit Jakub Kolomaznik nach abgelaufener Sperre, Ivan Kucharik nach langer Verletzungspause und Max Scheithauer als Neuzugang hatte Teamchef Ladislav Brykner die Qual der Wahl bei der Besetzung seiner Start-Sieben. Oberlosa ging mit 1:0 in Führung und SV-Keeper Max Flämig sorgte mit einem parierten Strafwurf von Martin Danowski für den ersten Jubelsturm. Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe und marschierten über die Stationen 3:3, 5:5 und 7:7 im Gleichschritt. Anschließend bewies der Vizemeister des Vorjahres seine Klasse und zog mit drei Treffern in Folge auf 7:10 davon. Dies war auch der Tatsache geschuldet, dass zwischenzeitlich mit Libor Hanisch und Louis Hertel zwei Plauener auf der Strafbank schmoren mussten. Als hingegen auf der anderen Seite die Pfeife der Unparteiischen nach einem Foul an den im Konter befindlichen Sebastian Naumann stumm blieb, kochte die Volksseele erstmals über. Oberlosa kämpfte sich durch Tore von Jakub Kolomaznik, Pascal Ebert und Louis Hertel wieder auf 10:11 heran. Etwa eine Minute vor der Pause erzielte Max Scheithauer seinen Premierentreffer für die Plauener zum 13:14, nur kurz später bekam der Neue im SV-Trikot seinen zweiten Treffer zurück gepfiffen. Somit ging es mit einer knappen Führung für die Gäste in die Kabinen.
Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff kassierte Plauens Abwehrchef Libor Hanisch seine zweite Zeitstrafe. Max Scheithauer erwies seiner Mannschaft einen Bärendienst und kassierte wegen Meckerns ebenfalls eine Zeitstrafe. Nur eine Zeigerumdrehung später schickten die beiden schwachen Referees auch Philip Trommer-Ernst auf die Strafbank. Als dann Franz Schauer trotz dreifacher Unterzahl die Kugel in die Maschen donnerte, musste man beim Jubel der Fans um die altehrwürdige Kurt-Helbig-Halle fürchten. Dennoch neigte sich das Momentum in dieser Phase auf Seiten der Gäste, die Anhaltiner führten nach etwa 40 Minuten mit 20:17. Angetrieben vom phantastischen Publikum machten sich die Plauener nun an die Aufholjagd. In dieser Phase zeigte sich, wie wichtig ein Ivan Kucharik für das Oberlosaer Team ist. Mit einem Treffer und drei Assists führte er die Schwarz-Gelben zum 21:21-Ausgleich. In dieser Phase stand die Abwehr der 04er äußerst kompakt und auch Torhüter Benas Vaicekauskas schwang sich zu einer erneut starken Leistung auf. Bei einem ganz üblen Foul von Danowski an Louis Hertel ließen die Referees die Rote Karte unverständlicherweise stecken und beließen es bei einer Zeitstrafe. Erneut Kucharik und Pascal Ebert sorgten für die 23:21-Führung der Hausherren und zwangen HG-Coach Martin Lux zur Auszeit. Doch die 04er hatten nun auch auf Grund des breiteren Kaders mehr Sprit im Tank. Auch Dank des diesmal von der Strafwurflinie ganz sicheren Schützen Sebastian Naumann zog Oberlosa auf 27:23 davon. In der Schlussphase wurde es dann noch einmal äußerst turbulent. Köthen wollte mit einer Manndeckung noch einen Punkt erzwingen und bekam beim Stand von 28:26 für die 04er etwa 20 Sekunden vor Ultimo noch einen Strafwurf zugesprochen. Der bis dahin sichere Schütze Steven Just ließ diese Chance jedoch aus und der Schlusspfiff ging im Jubel der Anhänger unter.
Für die Schwarz-Gelben steht nun ein spielfreies Wochenende an, am 26. November gastiert dann der HV Rot-Weiß Staßfurt in der Spitzenstadt.
Stimmen zum Spiel:
Martin Lux (Trainer HG Köthen): „Wie immer war es hier wieder eine überragende Kulisse. Es war ein sehr intensives aber dennoch faires Spiel. In der ersten Hälfte waren wir am Optimum unserer Leistungsfähigkeit. In der zweiten Hälfte haben sich die größeren Reserven der heute top besetzten Plauener durchgesetzt“.
Ladislav Brykner (Teamchef SV 04 Oberlosa): „Ich denke wir haben ein sehr gutes Oberliga-Spiel gesehen. Beide Teams haben leidenschaftlich gekämpft. In der zweiten Hälfte haben wir in den entscheidenden Momenten die richtigen Entscheidungen getroffen und aus meiner Sicht nicht unverdient gewonnen. Danke ans Publikum, die Atmosphäre war wieder unglaublich“.
Oberlosa: Vaicekauskas, Flämig; Ebert (4 Tore), Wetzel, Roth (1), Trommer-Ernst (1), Wokan, Richter, Schauer (1), Scheithauer (1), Duschek (1), Hertel (3), Hanisch (1), Kolomaznik (4), Kucharik (4), Naumann (7/ davon 6 Siebenmeter)
(RM)
Fotos Maik Helten – weitere Fotos findet ihr auf unserer Facebookseite.