1. Männer | Heimsieg zum Auftakt

1. Männer | Heimsieg zum Auftakt

Top-Favorit Oberlosa schwächelt erst, lässt’s dann aber krachen
Am Ende stand es 33:22 für die Heimmannschaft. Aber! Der Topfavorit der Mitteldeutschen Oberliga, der SV 04 Oberlosa, stolperte zum Saisonauftakt gegen den HSV Apolda beinahe. Die Plauener fielen jedoch nach dem 13:14-Zwischenstand nicht hin. Stattdessen sorgte das neuformierte Handballteam mit einer Machtdemonstration für ziemliches Erstaunen.
„Ganz ehrlich. Gegen so einen Gegner kommen wir dann einfach nicht mehr mit“, gab sich HSV-Präsident Ralph Börmel erst gar keine Mühe, die zweite Halbzeit zu erklären. Sein Team hatte sich „bis zur 32. Spielminute hervorragend verkauft. Uns sind dann jedoch unsere beiden wichtigsten Spieler verletzungsbedingt ausgefallen und da wir schon vor dem Anwurf vier Ausfälle verkraften mussten, waren wir am Ende nicht mehr konkurrenzfähig“, gab Ralph Börmel zu Protokoll. Immerhin gingen die Thüringer in der Höhle des Löwen zweimal in Führung. Der HSV verteidigte seinen Vorsprung einmal 2:56 Minuten und dann noch einmal 21 Sekunden. Obwohl Oberlosa im ersten Saisonspiel eben mit 3:5 und nach dem Seitenwechsel mit 13:14 hinten lag, sah Pressesprecher Rico Michel diesen heiklen Zwischenständen gelassen entgegen. „Wir gewinnen am Ende mit sechs Toren Unterschied“, mutmaßte der Handballexperte zur Pause. Dass er letztlich weit daneben lag, das überraschte nach Spielschluss auch Ivan Kucharik. Der SV04-Routinier gab unumwunden zu, „dass es bei uns in der ersten Halbzeit in der Abstimmung und im Gesamtauftreten nicht gepasst hat. Hinzu kommt, dass Apolda für uns sowas wie ein Angstgegner ist“, stellte der beste Plauener Torschütze nach Spielschluss fest.
Oberlosa hielt sich in der ersten Halbzeit fast nur mit verwandelten Siebenmetern über Wasser. Am Ende waren es sieben Strafwürfe, die Ivan Kucharik verwandelt hatte. Cheftrainer Ladislav Brykner bemängelte die vielen Fehler im Team der Schwarz-Gelben: „Das dürfen wir dann nächsten Samstag im Stadtderby beim HC Einheit Plauen nicht wiederholen. Sonst sehen wir alt aus!“ 26 Ballbesitze hatte der Gastgeber vorzuweisen. „Wenn dann nur 13 Tore herausspringen, ist die Torquote schlecht. Das hat sich dann nach dem Seitenwechsel alles erheblich verbessert“, erklärte Rückraumschütze Franz Schauer seine Sichtweise. Die Plauener brachten sieben Neuzugänge zum Einsatz, wodurch es im Getriebe nicht so richtig rund lief. Wahrscheinlich hatte man den Gegner auch noch ein wenig unterschätzt.
Im zweiten Durchgang änderte sich grundlegend alles. Der HSV musste jetzt verletzungsbedingt auf Kristijan Smiljcic und Bojan Mirilo verzichten. Damit standen Spielertrainer Igor Toskoski nur noch drei Wechselspieler zur Verfügung. Weil im gleichen Atemzug die Oberlosaer Torhüter Patryk Foluszny und Henric Ebert zu großer Form aufliefen, konnten die Plauener die Führung zurückholen und ausbauen. Die Machdemonstration vor 409 Zuschauern versetzte Ladislav Brykner kurz in Verzückung. Franz Schauer, Linus Roth, Miroslav Nedoma, Libor Hanisch, Jakub Kolomaznik, Nico Schneider und Kevin Roch setzten viele Akzente. Oberlosa wendete das Blatt und stellte die Uhr schnell von 21:19 (43.) auf 28:19 (51.). Das Spiel war damit entschieden. „Oberlosa ist auf allen Positionen wirklich gleichstark besetzt. Ich sehe die Plauener als klaren Aufstiegsfavoriten“, verabschiedete sich Igor Toskoski, der den Plauenern mit seinen 44 Jahren im Apoldaer Tor das Leben erneut lange Zeit sehr schwer machte. Kommenden Samstag tritt Oberlosa um 17 Uhr beim Stadtrivalen HC Einheit Plauen in der Wieprechtstraße an.
SV 04 Plauen-Oberlosa: Foluszny, Ebert – Stäglich (1 Tor), Roch (3), Beketov, Roth (4), Pfeiffer (2), Wunderlich, Schauer (4), Schneider (2), Duschek, Hertel, Hanisch (3), Kolomaznik (2), Nedoma (3), Kucharik (9/davon 7 Siebenmeter).
Zuschauer: 409.
(kare)
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