Oberlosa verliert Spiel und Torjäger
SC Magdeburg II – SV 04 Oberlosa 40:37
Der SV 04 Oberlosa hat sein Auswärtsspiel beim Tabellendritten der 3.Handball-Bundesliga verloren. Vor 535 Zuschauern unterlagen die Spitzenstädter der U23 des SC Magdeburg nach einer rasanten Begegnung mit 37:40. Viel schwerer als die Niederlage bei einem Top-Team der Liga, wiegt für die 04er jedoch die Sperre, der Torjäger Matevz Kunst entgegensieht.
In der schmucken Wolfgang-Lakenmacher-Halle entwickelte sich von Beginn an eine temposcharfe Partie. Die Plauener kamen gut ins Spiel und waren von Beginn an hellwach. Nach zehn Minuten führten die Vogtländer mit 7:4. Die erste Zeitstrafe gegen die Schwarz-Gelben nutzten die pfeilschnellen Elbestädter um zum 8:8 auszugleichen. Die Youngsters des Champions-League-Siegers standen permanent auf dem Gaspedal und machten ihrem Ruf als torhungrigste Mannschaft der Liga alle Ehre. Beim 13:10 hatten sich die Bördestädter erstmals etwas abgesetzt. Die ersatzgeschwächten Oberlosaer, mit Schneider (Wadenbeinbruch), Nedoma (Rücken-OP) und Puljic (Muskelfaserriss) fehlten drei Akteure, hielten jedoch mit viel Spielfreude bravourös dagegen und zur Freude der mitgereisten Fans gelang dem starken Plauener Kapitän Libor Hanisch beim 14:14 wieder der Ausgleich. Auch beim 17:17 agierten beide Teams in einem hochklassigen Spiel auf Augenhöhe. Schließlich ging es mit einem 20:18 aus Sicht der Elbestädter in die Halbzeitpause. „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt. Das starke eins gegen eins der Magdeburger ist extrem schwer zu verteidigen. Wir haben sehr wenige Fehler gemacht und sind hier voll im Spiel“, konstatierte der Plauener Coach Ladislav Brykner beim Gang in die Kabinen.
Auch nach dem Wiederanpfiff ging die Tempohatz unvermindert weiter. Zunächst konnten die Hausherren ihre knappe Führung behaupten und lagen mit 26:24 vorn. Mittlerweile war auf Plauener Seite Matevz Kunst heiß gelaufen und sorgte mit seinen Toren für den erneuten Ausgleich zum 28:28. Beim Stand von 31:30 sah Kunst nach einem Foulspiel jedoch die Rote Karte. Zum Entsetzen der Spitzenstädter zückten die beiden Schiedsrichterinnen zusätzlich auch die Blaue Karte. Somit ist der SV-Torjäger zunächst gesperrt. Auch ohne ihren Torgaranten stemmten sich die Spitzentädter gegen die anrennenden Hausherren. Beim 35:37 aus Sicht der Vogtländer schnupperte man auch etwa fünf Minuten vor Ultimo noch am Punktgewinn. Ein verworfener Siebenmeter und eine liegen gelassene Großchance in der Crunchtime verhinderten letztlich die Überraschung und der Favorit feierte einen hart erkämpften 40:37-Heimerfolg. „Ich kann meiner Mannschaft kaum einen Vorwurf machen. Wir haben erneut ein richtig gutes Spiel gegen eine Top-Mannschaft gemacht. Umso bitterer ist es, dass wir mit leeren Händen nach Hause fahren“, bilanzierte der Plauener Coach Ladislav Brykner. Zur Blauen Karte wollte sich Brykner zunächst nicht äußern. „Ich hatte eine schlechte Sicht auf die Situation“. Nach dem Studium der Videobilder erklärte der Trainer: „Die Rote Karte geht in Ordnung. Er kommt von der Seite und trifft den Gegenspieler. Die Blaue Karte ist für mich jedoch eine Fehlentscheidung. Dass wir jetzt auf Matevz Kunst verzichten müssen, trifft uns enorm hart“.
Oberlosa: Foluszny, Ebert; Stäglich (4 Tore/ davon 2 Siebenmeter), Kunst (8), Hanisch (7), Jezernik (2), Petrovsky (4), Chobot (1), Schauer (4), Becvar (1), Olkowski (5), Malta (1), Naumann
Zuschauer: 535
Zeitstrafen: Magdeburg 2×2 min. ; Oberlosa 4x2min. + Disqualifikation
Strafwürfe: Magdeburg 9/7 verwandelt ; Oberlosa 4/2
–RM–