(21.09.2019) Oberlosa kassiert zweite Saisonniederlage

(21.09.2019) Oberlosa kassiert zweite Saisonniederlage

Text und Foto von Karsten Repert / BLICK

Oberlosa kassiert zweite Saisonniederlage

Plauener geben in Aschersleben 15:13-Halbzeitfühung aus der Hand

Der SV 04 Oberlosa hat in der Mitteldeutschen Oberliga die zweite Saisonniederlage kassiert. Beim HC Aschersleben verloren die Plauener nach einer 15:13-Halbzeitführung mit 25:30. „Eine vollkommen dumme und unnötige Niederlage von uns“, gesteht Paul Richter. Der Rückraumschütze kann sich das Kollektivversagen in der zweiten Halbzeit genauso wenig erklären wie sein Trainer. Petr Hazl vermutet: „Wir hatten nicht die beste Saisonvorbereitung. Jetzt fehlt nach der Pause bei fast jedem Spieler ein kleines Bisschen. Das summiert sich. Und dann kommen wir irgendwie vollständig aus dem Tritt.“ Der SV 04 Oberlosa hat nach dem starken Auftakt gegen Jena (27:22) dreimal in Folge in der zweiten Halbzeit nicht gut ausgesehen. Gegen Delitzsch (23:24), Oebisfelde (26:23) und jetzt in Aschersleben (25:30) ließen die Plauener jeweils zahlreiche Großchancen aus. So erzielten die „Nullvierer“ in der zweiten Halbzeit gegen Delitzsch (11 Tore), Oebisfelde (9) und Aschersleben (10) insgesamt nur 30 Treffer in 90 Minuten. Eine Konditionsfrage scheint aber dafür nicht der Grund zu sein.

Diese Woche wird knallhart analysiert

Assistenztrainer Richard Wander konnte es nicht fassen: „Hätten wir nur die Hälfte der vergebenen Chancen reingehauen, hätten wir in Aschersleben mit einem Tor plus gewonnen!“ Pfosten, Torhüterparaden, Würfe neben das Tor. Was die Oberlosaer nach dem Seitenwechsel in Aschersleben angeboten haben, war erstaunlich. „Dass wir in sieben Minuten so einbrechen, das ist eine neue Erfahrung für uns alle“, gestand Richard Wander. Und Petr Hazl fügt hinzu: „Ich werde mir dieses Spiel in der Videoanalyse exakt anschauen. Wir müssen die Stellschrauben finden!“ Möglich ist, dass es die Kombination aus nervlichem Druck, einzelnen körperlichen Problemen und dem bärenstarken Niveau in der Oberliga ist, die den SV 04 etwas aus der Bahn geworfen hat. Richard Wander stellt fest: „Wir dürfen jetzt nicht in Panik verfallen. Kopf oben behalten, knallhart analysieren und nicht verrückt machen lassen, so muss unsere Antwort lauten.“ SV-Kapitän Carsten Klaus betont: „Uns hat keiner geglaubt, als wir von einer vollkommen ausgeglichenen Liga gesprochen haben. Jetzt sind Jena und Freiberg in der Tabelle hinten.“

Oberlosa hat irgendwie die Nerven verloren

Zum Spiel in Kurzform: Die Partie begann für die Vogtländer eigentlich nach Plan. In einer schnellen Begegnung bekamen sie spätestens ab Mitte der ersten Halbzeit zunehmend Oberwasser und nutzten ihre Chancen im Gegensatz zu den Ascherslebenern besser. Dazu stand der SV 04 sehr stabil in der Deckung. Dass die Führung zur Pause nur zwei Tore (15:13) betrug, ist vor allem ein Verdienst des starken Ascherslebener Torhüters, der seine Mannschaft mit seinen Paraden immer im Spiel hielt. Was immer auch die Oberlosaer in der Pause zu sich genommen haben, es wirkte sich definitiv verheerend auf ihre Leistung aus. Sie waren nach Wiederanpfiff nicht wiederzuerkennen. Pech beim Abschluss und der überragende Torwart der Heimmannschaft trugen dazu bei, dem SV 04 endgültig den Zahn zu ziehen. Vor allem durch clever verwandelte Konter holte Aschersleben Tor um Tor auf, zog vorbei und ließ sich nicht mehr beirren.

Jetzt kommt auch noch der Tabellenführer

Entsprechend ernüchtert zeigte sich der Oberlosaer Trainer Petr Hazl: „Ich kann nicht sagen, was in unseren Köpfen vorgegangen ist. Wir haben gearbeitet und gekämpft. In der ersten Halbzeit haben wir vorne gelegen und hätten sogar höher führen müssen. Nach der Pause haben wir die gleichen Würfe neben das Tor geballert. Bis auf den ganz starken Louis Hertel haben wir einfach die Nerven verloren.“ In dieser Verfassung wird es am Samstag gegen den bislang viermal siegreichen Tabellenführer schwer für die Plauener. Der SV 04 Oberlosa (7. Platz | 4:4 Punkte) empfängt um 19 Uhr den HC Burgenland (1. Platz | 8:0 Punkte). In der Kurt-Helbig-Halle wird die Luft brennen.

Statistik

SV 04 Oberlosa: Klaus, Flämig – Kveton (1), Fort, Wetzel (3), Weikert (2), Roth (1), Trommer-Ernst (1), Mertig (3), Klaus, Richter, Hertel (8), Kolomaznik (1), Multhauf (5), Rahn.

(kare)

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