(25.01.2020) 27:25-Sieg gegen Aschersleben
Text von Karsten Repert // BLICK
Es knirscht im Getriebe, aber es geht voran!
Der SV 04 Oberlosa feiert 27:25-Sieg gegen Aschersleben
Der SV 04 Oberlosa zählt nach zuletzt 8:0 Punkten zur Spitzengruppe in der Mitteldeutschen Oberliga. Aber: Der hart erkämpfte 27:25-Sieg gegen den Drittletzten der Tabelle – den stark ersatzgeschwächten HC Aschersleben zeigt, wie schwergewichtig künftig die Worte der Plauener Trainer sind. Assistenztrainer Richard Wander hatte alles genau vorhergesagt. Wieder gab es ein Fotofinish. Diesmal verbunden mit viel Freude für den Oberlosaer Anhang.
Aschersleben steckt zu Unrecht unten drin
In der Vorbesprechung stellte der Co-Trainer Richard Wander klar: „Aschersleben hat eine spielstarke und unbequeme Mannschaft. Sie ist sehr routiniert und eingespielt. Definitiv steht unser Gegner zu Unrecht dort unten und er ist deutlich stärker einzuschätzen, als es die Tabelle sagt! Die hervorragenden Einzelspieler werden jede Unachtsamkeit von uns durch ihr sehr gutes Umschaltspiel und taktisches Reservoir ausnutzen.“ Der SV 04 startete durchaus konzentriert. Nach einer guten ersten Halbzeit führten die Spitzenstädter mit 15:14. Doch bereits da deutete sich an, dass die Vogtländer zwar die gegnerischen Stärken und Schwächen kennen. Rückraumschütze Paul Richter musste aber einräumen: „Es ist eben nicht so leicht, in dieser brutal engen Liga den Kopf über 60 Minuten oben zu behalten. Das müssen wir uns eingestehen und künftig besser machen.“
Erst sechs Tore Vorsprung, dann zehn Fehlangriffe in Folge
In der Tat! Nachdem der Gastgeber bereits im ersten Durchgang mit fünf „Riesen“ und zwei Siebenmetern am Ascherslebener Torhüter Mantas Gudonis scheiterte, machten es die Plauener nach der Pause zunächst besser. Entgegen kam den Hausherren dabei die Personalnot der Gäste, die durch eine schwere Verletzung von Alexander Weber und die dritte Zeitstrafe gegen Jens Schmidt (Rote Karte/41.) noch größer wurde. Jetzt fehlten dem HCA sechs Akteure. Und so führte der Plauener Torwart Carsten Klaus als Kapitän sein Team mit tollen Paraden an. Paul Richter (18:16), Jabuk Kolomaznik (19:16), Sebastian Duschek (20:16), Jiri Fort (22:17) und wiederum Paul Richter (23:17) sorgten mit ihren Treffern für die vermeintliche Vorentscheidung. So glaubten es alle. Co-Trainer Richard Wander hatte in der Vorbesprechung bereits gewarnt: „Wir sind im Hinspiel heftig unter die Räder gekommen, aufgrund unserer katastrophalen Chancenverwertung. Genau diese danach folgenden Tempogegenstöße müssen wir verhindern.“ Das klappte diesmal gut. Aber eben nur bis zur 47. Spielminute!
Am Ende war’s ein Zittersieg
Angesichts des scheinbar sicheren Vorsprungs und des minimierten Gästekaders „hat uns vermutlich unser Hinterkopf einen Streich gespielt. Wir haben uns fast selbst geschlagen“, stellte Richard Wander nach Spielschluss fest. Anstatt die Partie souverän zu Ende zu spielen, leistete sich der SV 04 zehn Fehlwürfe und Ballverluste in Folge. Gäste-Trainer Dmitri Filippov durfte stolz sein auf seine Truppe: „Wir hatten nur noch zwei Wechlser, haben aber gezeigt, was für ein tolles Team wir sind.“ Und zack. Schon gelang Jan Illig der 23:22-Anschlusstreffer. Die Oberlosaer Nerven flatterten jetzt. Jan Illig besorgte den 24:24-Ausgleich (58.). Doch dann übernahmen Moritz Rahn (2 Tore) und Philip Trommer-Ernst Verantwortung. Deren Tore und eine Parade von Schlussmann Carsten Klaus bedeuteten den 27:25-Zittersieg.
Jetzt geht’s zum Tabellenführer
Cheftrainer Petr Hazl wirkte nach dem vierten Sieg in Folge äußerst besonnen: „Wir werden weiter an uns glauben und an uns arbeiten. Der Prozess, in dem wir uns befinden, ist noch instabil. Wir fahren kommenden Samstag zum Spitzenreiter HC Burgenland. Jeder von uns wird versuchen, auch dort das bestmögliche Resultat zu erzielen.“ In der Tabelle rangiert Oberlosa jetzt auf Platz vier, weil der bisherige Vierte, Bad Blankenburg, sein Heimspiel gegen Aue II erst am 9. Februar bestreitet.
Statistik
SV 04 Oberlosa: Klaus, Flämig; Fort (1 Tor), Wetzel (3), Weikert (2), Roth, Trommer-Ernst (2), Zobirei, Mertig (3/davon 1 Siebenmeter), Richter (6/1), Duschek (2), Kolomaznik (3), Multhauf (2), Rahn (3).
Zuschauer: 602
(kare)
(Fotos: SV 04 // weitere Fotos auf unserer Facebookseite)