(16.10.2021) Mit Rumpfkader teuer verkauft

(16.10.2021) Mit Rumpfkader teuer verkauft

Handball 3. Bundesliga / Männer

TuS Vinnhorst – SV 04 Oberlosa 30:18

Mit Rumpfkader teuer verkauft

Ein Blick auf das offizielle Spielprotokoll vor dem Anpfiff ließ für den SV 04 Oberlosa böses erahnen. Flämig, Roth, Cornelius, Richter, Kucharik, Wolf, Trommer-Ernst, Naumann, das war nicht etwa die Startformation der Spitzenstädter, sondern die Liste der Ausfälle, welche die Schwarz-Gelben beim Spitzenreiter zu verkraften hatten. Taktisch sehr diszipliniert und mit einem überzeugenden Benas Vaicekauskas zwischen den Pfosten boten die 04er dem Liga-Primus zunächst Paroli.

Nach 14 Minuten leuchtete ein 4:4 von der Anzeigetafel im schmucken Vinnhorster Sportzentrum, bis dahin hatten Sebastian Duschek (2), Jan Skalda und Jakub Kolomaznik für die Gäste getroffen. Dann ereilte Oberlosa der nächste Nackenschlag, Ladislav Brykner sah nach einem Foul die Rote Karte. „Natürlich muss Ladi da weg bleiben, das weiß er auch selber. Dennoch ist das eine Zeitstrafe und keine Rote Karte“, monierte SV-Trainer Petr Hazl nach dem Spiel. Somit einer weiteren Option im Rückraum beraubt, hielten die Schwarz-Gelben weiterhin dagegen. Moritz Rahn erzielte den 6:6-Ausgleich, wenig später traf Dziugas Jusys zum 8:7-Anschluss. Mittlerweile feierte Thomas Oertel aus dem Sachsenliga-Team seine Drittliga-Premiere, musste jedoch nach Intervention des Kampfgerichts wegen eines angeblichen Wechselfehlers eine Zeitstrafe absitzen. Mit ganz viel Routine nutzte der Spitzenreiter diese Phase und zog auf 11:7 davon. Wieder komplett stemmte sich Oberlosa weiter entgegen. Abwehr-Chef Dziugas Jusys kassierte nach 26 Minuten bereits seine dritte Zeitstrafe und war fortan auch zum Zuschauen verdammt. Unverdrossen kämpften die Schwarz-Gelben weiter, der zweite Debütant Carsten Märtner traf zum zwischenzeitlichen 13:10. Mit einem 14:10 für den haushohen Favoriten ging es in die Halbzeitpause.

Die Geschichte der zweiten Hälfte ist schnell erzählt. Etwa bis zur 40. Minute konnten die arg dezimierten Randplauener mithalten, dann wurde der Akku langsam leer. „Ich möchte meiner Mannschaft für den heutigen Auftritt ein großes Kompliment machen. Derart personell gebeutelt, nach dem Ausfall von Brykner haben uns 9 Spieler gefehlt, hat hier jeder alles gegeben. Zeitweise standen wir mit drei Spielern aus der 2.Mannschaft gleichzeitig auf dem Parkett. Auch diese Jungs haben das gut gemacht und sich nie hängen lassen. Dass uns am Ende da die Luft ausgeht, kommt nicht überraschend. Wir haben hier zudem jede 50/50-Entscheidung der Unparteiischen gegen uns bekommen. Die Rote Karte gegen Brykner, zwei der drei Zeitstrafen gegen Jusys, der angebliche Wechselfehler gegen Oertel, das kann ich nicht nachvollziehen und das ärgert mich auch wahnsinnig für meine Mannschaft, die hier gekämpft hat bis zum Umfallen“, war Petr Hazl nach dem Spiel angesäuert.

Vinnhorst nutzte seine spielerische und körperliche Überlegenheit indes aus und gewann am Ende sicher mit 30:18. „Vinnhorst hat natürlich verdient gewonnen, das ist gar keine Frage. Dennoch wird das Ergebnis in der Höhe der Leistung meines Teams nicht gerecht. Jetzt müssen wir hoffen, dass zumindest zwei, drei der Verletzten nächste Woche zurück kehren. Mit dem SC Magdeburg II kommt das nächste absolute Spitzenteam nach Plauen“, blickte Hazl am Ende bereits wieder nach vorn auf das nächste Heimspiel am kommenden Samstag.

Oberlosa: Vaicekauskas, Raupach; Jusys (2 Tore), Oertel, Wetzel, Skalda (5/ davon 1 Siebenmeter), Märtner (1), Wokan (1), Brykner, Duschek (4), Hertel (1/1), Kolomaznik (2), Rahn (2)

(RM)

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