Bockbierfasching 2024
Hier passen Bockbierfest-Traditionen und Fasching gut zusammen: Der SV04 Oberlosa startete am Samstag im Biller-Einrichtungshaus eine feuchtfröhliche Biersause.
Hier der Bericht der Freien Presse von Thomas Voigt.
Völlig losgelöst hallte die galaktische Hit-Hymne von Major Tom aus den 1980er-Jahren durch die Biller-Halle. Rund 700 feierlaunige Besucher wollten beim zweiten Bockbier-Fasching des SV 04 Oberlosa kräftig mitfeiern. Es war angerichtet. Die Gastgeber schickten rund 100 Mitwirkende auf die Bühne. Im Mittelpunkt der Show standen wie immer die Tanzformationen. Von den wuseligen Purzelzwergen bis zum legendären Krampfader-Geschwader war alles aufgeboten, was der Verein zu bieten hat. Und das war eine Menge.
Landrat lässt mit zwei Hammerschlägen das Bier laufen
Bevor die Party scharf gestellt wurde, befasste sich Landrat Thomas Hennig (CDU) zum Bierfassanstich mit der Zapf-Garnitur. Lange fackelte der Chef des Plauener Landratsamts nicht. Zwei energische Hammerschläge genügten und der Zapfhahn saß ohne Schankverlust wie angegossen im Spundloch. Im nächsten Augenblick zischte das Bockbier in die bereitgestellten Krüge. Sternquell-Geschäftsführer Jan Gerbeth war als Helfer zur Stelle. „Wir wollen die alte Tradition des Bockbierfestes mit der jungen Generation fortsetzen.“ Als neue Zutat kam voriges Jahr zur Premiere die Faschingsabteilung dazu. Das neue Format funktionierte auf Anhieb. Auch bei der zweiten Auflage hatten die Partygäste nichts zu meckern. Je nach Lust und Laune passten sie ihre Abendgarderobe an. Ob Dirndl-Look, klassisches Faschingskostüm oder neutrales Outfit – zur feuchtfröhlichen Biersause war das jedem Gast selbst überlassen. Alice und Alex Mahling entschieden sich für zünftige Oktoberfest-Klamotten. Das Paar aus dem Plauener Ortsteil Neundorf hatte an der Fotowand eine Mordsgaudi. „Super Idee, das Bockbierfest mit dem Fasching so zusammenzubringen. Wir kommen gerne wieder.“
Vereinspräsident Bernd Märtner und seine Mitstreiter hörten es gern. „In Deutschland gibt es keinen Bockbierfasching“, behauptete der Denker und Lenker der Schwarz-Gelben. Froh ist er darüber, dass auch das junge Partyvolk auf den Zug mit aufspringt. „Wir haben uns deutlich verjüngt.“ Dazu trage nicht zuletzt der Eintrittspreis von 9,99 Euro bei. Ein Deal mit dem Möbelhaus macht’s möglich.
Sportler stehen im Advent am Grill
An mehreren verkaufsoffenen Sonntagen stehen die Oberlosaer vor dem Eingangsbereich des Einrichtungshauses am Grill. Auftakt ist der 1. Advent. „Am 3. Advent und nach dem Jahreswechsel am 5. Januar kommen noch Auftritte unserer Tanzgruppen dazu“, verriet Clemens Tenner. Der junge Mann ist seit diesem Frühjahr Präsident der Faschingsabteilung. In der gerade begonnenen Fünften Jahreszeit verkündete Tenner eine weitere Neuigkeit. „In diesem Jahr haben wir einen Elferrat gegründet.“ Man darf also gespannt sein, was die närrischen Nullvierer zu ihrer Faschings-Party am 1. März 2025 auf die Beine stellen. Bevor das Original Vogtlandecho die Stimmung mit frivolen Gassenhauern anheizte, standen noch Ehrungen an. Für ihr langjähriges Engagement im Verein wurden Katrin Teuschler, Doreen Huster, Claudio Pflug und Denise Tenner mit dem Verdienstorden Sächsischer Carnevalisten in Silber geehrt.
Danach holte Programmchef Lars Hanf in seiner Büttenrede zum großen Rundumschlag aus. Dabei bekamen die Politiker, die das Land lenken, mächtig einen vor den Latz geknallt. Für Furore sorgten außerdem aufreizende Bier-Nummerngirls. Herren in knapper Damenwäsche tänzelten in mehreren „Werbeblöcken“ mit diversen Sternquell-Produkten über die Bühne.
Handballer spülen ihren Ärger runter
Nach dieser heißen Flaschen-Nummer trudelten so langsam auch einige Handballspieler der 1. Mannschaft ein. Am Abend verloren sie ihr Drittliga-Heimspiel in der Kurt-Helbig-Halle gegen den TSB Heilbronn-Horkheim knapp. In geselligen Runden spülten sie den Ärger darüber mit einem süffigen Gebräu schnell runter. Derweil hüpfte DJ Gerald mit den tanzlaunigen Partylöwen in der ersten Reihe vor der Bühne um die Wette. Der Sound stachelte vor allem die jungen Wilden an, die bis in die Puppen durchhielten. Als Dankeschön seitens der Gastgeber gab es noch – so lang der Vorrat reichte – zwei Flaschen Bockbier mit auf den Nachhauseweg. (tv)