Große Betroffenheit unter uns Schwarz-Gelben

Große Betroffenheit unter uns Schwarz-Gelben

Der SV 04 Oberlosa trauert um Anita Hellgoth
Ein großes Sportlerherz hat aufgehört zu schlagen

Sie war bis zum Ende für ihren Verein im Einsatz. Am Montag hat ein großes Handballerherz aufgehört zu schlagen. Der SV 04 Oberlosa und die gesamte Sportfamilie des Vogtlandes, alle trauern um Anita Hellgoth. Die bekannteste Handballtrainerin der Region wurde 82 Jahre alt. Die Trauer im Verein ist riesig. „Vor allem, weil keiner Anitas plötzlichen Tod hatte erahnen können. Sie hat mit uns zusammen noch die große Gala zum 100. Geburtstag der Handballabteilung gefeiert und war danach zum dreitägigen Sportfest richtig gut drauf und glücklich“, erzählt der Vereinsvorsitzende Prof. Dr. Bernd Märtner. Wie immer in ihrem langen und erfüllten Leben hatte Anita zum größten Sport- und Sommerfest des Vogtlandes am Sonntag das Frühstück für die Aktiven zubereitet. „Danach haben wir uns lange unterhalten“, berichtet Bernd Märtner. „Anita erzählte mir, wie sehr sie sich über die vielen tollen Emotionen zur großen Festveranstaltung gefreut hat und dass sie bereits alle 100 Seiten unserer Chronik durchgelesen hat.“ Dann bleibt dem Vereinsvorsitzenden kurz die Stimme weg: „Wenn ich gewusst hätte, dass es unser letztes Gespräch sein wird…“

Sie hat sich nie in den Vordergrund gedrängt
Genauso war Anita Hellgoth. Keine Lautsprecherin, sondern eine Frau auf leisen Sohlen und der guten Taten. Nie hat sie sich in den Vordergrund gedrängt. Ob als Torfrau, als Trainerin, als Schiedsrichterin, als Vereinsfunktionärin oder Spielleiter in verschiedenen Klassen und Ligen des Bezirksverbandes sowie des Handball-Verbandes von Sachsen: Der Name Anita Hellgoth ist überall ein Begriff und wird für immer in der Historie des Handballs verewigt bleiben. Anita begann bei der damaligen BSG Einheit Plauen genau vor 68 Jahren mit dem Handball. Damals wurde noch Großfeld gespielt. Nach dem Abstieg aus der DDR-Liga arbeitete sie parallel zum aktiven Handballsport bereits als Trainerin im Verein und auch später als Übungsleiterin im Trainingszentrum Handball. Mit der Ausgliederung des Damenhandballs bei der BSG Einheit Plauen war sie dann für die BSG Chemie Plauen und anschließend für Concordia Plauen im Einsatz. Sie stand mit Ende 50 noch im Tor, weil zu dem Zeitpunkt der Nachwuchs fehlte. Genau 30 Jahre arbeitete Anita Hellgoth im Ehrenamt für ihren SV 04 Oberlosa.

Wir Sportler verneigen uns vor Anita Hellgoth!
Immer waren ihr der Verein, der Sport, die Menschen wichtig. Sämtliche Versuche, sie zu ehren, hat sie abgelehnt. Doch einmal wurde sie überrumpelt. Vereins-Chef Bernd Märtner und der damalige Schatzmeister Wilfried Keßler überreichten ihr zum 75. Geburtstag die Ehrenmitgliedschaft. Dieses Bild wird nun für immer bleiben. Genau wie das Lebenswerk von Anita. Die Sportfamilie schickt einen letzten Gruß an diese große Frau des Handballs: „Liebe Anita, wir verneigen uns vor dir.“

Wir übermitteln Anitas Familie unsere Anteilnahme und versichern, dass wir „unsere Anita“ nie vergessen werden.

 

Foto unten:

16. September 2014: Anita Hellgoth bekam von Bernd Märtner (rechts) und Wilfried Keßler die Ehrenmitgliedschaft des SV 04 Oberlosa verliehen.

 

QUELLE: Karsten Repert // BLICK 

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