Handball – Oberliga / Männer
Oberlosa stellt personelle Weichen
Beim SV 04 Oberlosa schreiten die Personalplanungen weiter voran. Die Schwarz-Gelben vermelden die Vertragsverlängerungen von Rückraumspieler Nico Schneider und von Rechtsaußen Miroslav Nedoma ligaunabhängig jeweils bis 2027.
Der gebürtige Plauener Nico Schneider wechselte 2023 vom EHV Aue zu den 04ern. Mit seiner Torgefährlichkeit wurde der 25-jährige schnell zu einer Stütze des Teams. Dass Schneider seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert hat, freut auch den Plauener Coach Ladislav Brykner. „Nico bringt ganz viel mit und ist immer für überraschende Dinge gut. Er verliert auch in kritischen Situationen nur selten den Kopf, zudem ist er noch jung und kann sich weiter verbessern. Ich bin sehr zufrieden, dass wir die nächsten beiden Jahre mit ihm planen können“, erklärt Brykner.
Mit dem 31-jährigen Miroslav Nedoma setzen die Plauener auch auf dem rechten Flügel auf Kontinuität. Auch der Tscheche kam 2023 in die Spitzenstadt, zuvor war er in der 3.Liga in der Nordost-Staffel in Schwerin am Ball. Mit Sebastian Naumann wird Nedoma auch künftig ein Gespann auf Rechtsaußen bilden. „Miro ist ein ganz erfahrener Spieler, der nur äußerst selten mal einen Ausreißer nach unten hat. Zudem behält er immer die Ruhe und wird nicht nervös. Mit ihm und Basti Naumann können wir weiterhin auf ein starkes Duo auf dieser Position bauen“, ist Brykner überzeugt.
Wie die Plauener weiterhin mitteilen, werden neben Kapitän Kevin Roch auch Torhüter Philipp Seidemann und Kreisläufer Florian Wokan den Verein verlassen. Beide erhoffen sich bei ihren künftigen Vereinen mehr Spielanteile, als es in der zu Ende gehenden Saison bei den 04ern der Fall war. „Beide haben sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt und sich nie hängen lassen. Ich bin davon überzeugt, dass sie bis zum Schluss alles geben werden um unser Ziel zu erreichen. Für die Zukunft wünschen wir Ihnen alles Gute“, erklärt der Plauener Spielbetriebs-Chef Lutz Petzoldt.
–RM–
SV 04 Oberlosa besiegt die Rhein-Neckar Löwen II klar mit 32:24
Oberlosa auf Löwenjagd
Am 28.Spieltag steht für die Drittliga-Handballer vom SV 04 Oberlosa das Heimspiel gegen die U23 der Rhein-Neckar Löwen auf dem Programm. Der Anwurf in der Plauener Kurt-Helbig-Sporthalle erfolgt wie gewohnt am Samstag um 19 Uhr.
Mit den Junglöwen aus Mannheim empfangen die Spitzenstädter ein Team aus einer der besten Kaderschmieden Deutschlands. Der ganz große Teil des Teams besteht aus Spielern, die mit der A-Jugend 2022 Deutscher Meister, 2023 DHB-Pokalsieger und 2024 Deutscher Vizemeister wurde. Als Trainer fungiert der ehemalige Nationalspieler Holger Löhr, der eine hochtalentierte Mannschaft an den Start bringt. Wie alle Nachwuchsteams der Bundesligisten setzen auch die Junglöwen auf enormen Tempohandball. Im Durchschnitt werfen die Mannheimer 33 Tore pro Spiel, haben bislang aber auch ebenso viele Gegentreffer kassiert. In Valentin Willner (155 Saisontreffer) verfügen die Gäste über den besten Kreisläufer der Liga, zudem erwiesen sich im Saisonverlauf Linksaußen Lucas Pabst (140) und Spielmacher Lennart Karrenbauer (120) als enorm torgefährlich. Da die Bundesliga-Mannschaft der Rhein-Neckar Löwen am Wochenende beim DHB-Pokal Final Four in der Kölner Lanxess-Arena gefordert ist, bleibt abzuwarten, ob das ein oder andere Top-Talent dort mit zum Kader gehört.
Für den Plauener Trainer Ladislav Brykner ist die Besetzung des Kontrahenten eher zweitrangig. „Holger Löhr hat einen großen Kader mit top ausgebildeten Spielern beisammen. Wenn da einer oder zwei Akteure fehlen, fällt das nicht so groß ins Gewicht“. Von seinem Team verlangt der Plauener Coach im vorletzten Heimspiel der Saison wieder eine top Leistung. „Wir hoffen alle, dass es eine Relegationsrunde um den Klassenerhalt gibt. Um diese Runde erreichen zu können, müssen wir unseren Tabellenplatz behaupten. Um auf Nummer sicher zu gehen, brauchen wir noch zwei Punkte, dann lassen wir Baden-Baden und Landshut hinter uns. Diese beiden Zähler wollen wir am Samstag unbedingt holen“, zeigt sich Brykner kämpferisch. In Bezug auf das zur Verfügung stehende Personal gibt es bei den Plauenern zwei dicke Fragezeichen. So wird sich der Einsatz des zuletzt fehlenden Nico Schneider und des erkrankten Miroslav Nedoma erst kurzfristig entscheiden. „Ganz egal, wer auf der Platte stehen kann. Wir wollen alles raushauen und die Junglöwen bezwingen“, stellt Kapitän Kevin Roch klar.
Team und Verantwortliche der Schwarz-Gelben hoffen auch im vorletzten Heimspiel wieder auf eine rappelvolle Kurt-Helbig-Halle. „Der Hochgeschwindigkeitshandball der Mannheimer wird uns enorm fordern. Umso wichtiger ist eine volle Tribüne als achter Mann“, hofft auch der Plauener Torjäger Matevz Kunst wieder auf prächtige Stimmung.
–RM–
Torhüter-Duo bleibt bei Oberlosa
Der Handball-Drittligist SV 04 Oberlosa vermeldet Fortschritte bei der Kaderplanung.
Die Schwarz-Gelben können auch in den kommenden zwei Jahren auf die beiden Torhüter Patryk Foluszny und Henric Ebert setzen, die ihre Verträge ligaunabhängig bis 2027 verlängert haben.
Foluszny wechselte 2023 zu den 04ern. Nach anfänglichen Schwierigkeiten zeigte der Pole zuletzt starke Leistungen und entwickelte sich zum Rückhalt seiner Mannschaft. „Patryk hatte einen schweren Start bei uns. Er hat jedoch hart an sich gearbeitet und gezeigt was in ihm steckt. Mit 28 Jahren kommt er erst noch ins beste Torwartalter, von daher bin ich sehr zufrieden, dass wir weiter mit ihm planen können“, erklärt der Plauener Trainer Ladislav Brykner.
Mit Henric Ebert bleibt auch ein waschechtes Eigengewächs dem Team erhalten. Das 20-jährige Torhüter-Talent bewies unter anderem mit einer sensationellen Leistung beim Auswärtssieg in Aue sein Können. „Henric hat großes Potenzial und arbeitet hart um immer besser zu werden. Dass so jungen Spielern noch die absolute Konstanz fehlt, ist völlig normal. Er ist aber schon sehr weit für sein Alter und wird uns in Zukunft noch viel Freude bereiten. Ich freue mich, dass er den Weg weiter mit uns geht“, zeigt sich Brykner zufrieden.
–RM–
Top-Torjäger entscheidet Krimi
TSB Heilbronn-Horkheim – SV 04 Oberlosa 34:32
Der SV 04 Oberlosa hat sein Auswärtsspiel in Heilbronn trotz einer guten Vorstellung unglücklich mit 32:34 verloren. Für die Plauener ist der direkte Klassenerhalt rechnerisch nicht mehr möglich, alle Hoffnungen der 04er ruhen nun auf einer möglichen Relegation.
In der Heilbronner Stauwehr-Halle sahen die 350 Zuschauer eine extrem spannende Begegnung. Ohne den erkrankten Nico Schneider angereist, boten die 04er dem heimstarken Favoriten Paroli. Die Männer vom Neckar legten zwar zunächst zum 3:1 vor, doch die Plauener kamen schnell auf Betriebstemperatur und glichen zum 3:3 aus. In der Folgezeit legten die Schwarz-Gelben immer wieder einen Treffer vor, die Hausherren zogen ebenso beständig nach. Dieses Wechselspiel setzte sich bis zum 7:7 fort, dann besorgten Sebastian Naumann und Kevin Roch beim 9:7 die erste zwei Tore Führung für die Vogtländer. TSB-Coach Oliver Heß bat sein Team daraufhin zur Auszeit und versuchte seine Mannschaft neu zu justieren. Die 04er blieben jedoch spielbestimmend und trafen in Person von Franz Schauer zum 11:8. Nun folgte eine starke Phase der Schwaben, die wieder zum 11:11 ausgleichen konnten. Zwei Tore von Libor Hanisch und ein Treffer von Matevz Kunst ließen die Spitzenstädter erneut mit 14:13 in Führung gehen. Eine unglückliche Zeitstrafe gegen Miroslav Nedoma nutzten die Hausherren um bis zum Pausenpfiff den 16:16-Ausgleich zu schaffen. „Wir haben insbesondere in der Defensive eine starke erste Halbzeit gespielt und TSB-Torjäger Louis Mönch gut im Griff gehabt. Vorne hatten wir den ein oder anderen Fehler drin, das hat Heilbronn im Konterspiel gnadenlos genutzt“, schätzte der Plauener Coach Ladislav Brykner später die erste Halbzeit ein.
Nach dem Wiederanpfiff entwickelte sich weiterhin eine spannende Begegnung. Der zur Pause eingewechselte Keeper Henric Ebert stand seinem Vorgänger Patryk Foluszny im Plauener Gehäuse in nichts nach und seine Vorderleute besorgten wieder die Führung zum 19:17. Der in der ersten Hälfte nur einmal per Strafwurf erfolgreiche Heilbronner Top-Torschütze Louis Mönch traf wenig später zum 20:20-Ausgleich und war fortan omnipräsent. Immer wieder legten die Plauener vor, doch Mönch, der zur kommenden Saison in die 1.Schweizer Liga wechselt, hatte nun immer wieder Antworten parat. Am Ende hatte der Torjäger 11 Treffer auf dem Konto und schraubte seine Saisonbilanz auf unglaubliche 220 Tore. Unterdessen hechelten beide Teams in einem offenen Schlagabtausch bis zum 25:25 nebeneinander her. Dann war es Aleksander Olkowski, der die Plauener mit einem Doppelschlag wieder mit 27:25 in die Vorhand brachte. Angetrieben von den eigenen Fans glich Heilbronn wieder zum 29:29 aus und beim 30:30 ging es mit den letzten fünf Minuten in die Crunch-Time. „Dort läuft dann so ziemlich alles gegen uns. Erst produzieren wir einen technischen Fehler, dann handeln wir uns eine absolut unnötige Zeitstrafe ein. Trotz Unterzahl gleichen wir wieder zum 31:31 aus. Vorne bekommen wir einen Pfiff nicht und dann ist Aleks Olkowski hinten einen Bruchteil zu spät und trifft den Gegenspieler im Gesicht. Somit kassieren wir die Rote Karte und verlieren am Ende extrem unglücklich“, fasste Brykner das Geschehen in den letzten Minuten nach dem Schlusspfiff zusammen. „Trotz der Niederlage bin ich stolz auf meine Mannschaft, wie sie heute hier aufgetreten ist. Wir brauchen noch zwei Punkte um den 14.Platz sicher zu haben, die wollen wir am Samstag zu Hause gegen die U23 der Rhein-Neckar Löwen holen. Dann werden wir schauen, ob es die Relegation gibt. Mit den zuletzt gezeigten Leistungen ist mir davor nicht bange“, blickte der Plauener Coach zum Abschluss schon wieder optimistisch voraus.
Oberlosa: Foluszny, Ebert, Seidemann; Stäglich, Kunst (7 Tore), Roch (7), Hanisch (4), Wokan, Schauer (4), Kolomaznik (1), Olkowski (4), Puljic, Nedoma, Naumann (5/ davon 2 Sibenmeter)
Zuschauer: 350
–RM–
Oberlosaer Meisterleistung gegen den besten Sturm der Liga
Plauen. Über 100 Tore sind die Gäste aus Oberbayern in der Statistik eigentlich besser. Doch der SV 04 Oberlosa hat dem bestem Sturm der Liga den Zahn gezogen. Gegen den TuS Fürstenfeldbruck holten sich die Plauener Handballer einen überschwänglich gefeierten 34:29-Sieg. Mehrfach bejubelten die 614 Zuschauer die taktisch, kämpferisch und spielerische Meisterleistung. „Diese Halle, unsere tollen Fans, sie haben uns noch den letzten Schub gegeben. Wir haben heute eine richtige Bombe rausgehauen“, freute sich SV-Cheftrainer Ladislav Brykner.
Mit der Pausensirene hämmerte SV-Kapitän Kevin Roch die Murmel zum 17:13 in die Maschen. Gästetrainer Martin Wild sitzt seit 15 Jahren auf der FFB-Bank: „Unsere Formkurve hat eigentlich nach oben gezeigt. Zuletzt holten wir 7:3 Punkte und sind in der Tabelle bis auf Platz neun vorgestoßen. In Plauen haben wir gut begonnen. Doch dann haben wir auf einmal den Faden verloren“, stand der verantwortliche Gästecoach nach Spielschluss sichtlich enttäuscht vor seiner Mannschaft. Sein TuS war eingeknickt, weil die Oberlosaer wie selbstverständlich nach dem zwischenzeitlichen 7:10-Rückstand (16.) binnen sieben Minuten auf 13:10 stellten. „Plauen war uns emotional hoch überlegen“, räumte Martin Wild ein und gratulierte seinen beiden Trainerkollegen „zum klar verdienten Erfolg.“
Mit verschränkten Armen genoss Jörg Grüner den Freudentaumel in der „Kurt-Helbig-Hölle“. Der Assistenztrainer hatte sich mit Ladislav Brykner „eine Matchplanüberlegung ausgedacht, die schon Ende der ersten Halbzeit, dann aber im zweiten Durchgang richtig aufgegangen ist“, stellte der Plauener „Handballprofessor“ fest. Die Plauener Abwehr mit Matevž Kunst (8 Tore), Jakub Kolomaznik (1), Libor Hanisch (8), Kevin Roch (4), Franz Schauer, Sebastian Naumann (7) brachte die sonst so torhungrigen Bayern vorn und hinten zur Verzweiflung. Und erneut triumphierte der überragende Plauener Tormann Patryk Foluszny mit Paraden am Fließband. So überzeugend hatte man die Vogtländer in dieser Saison noch gar nicht gesehen. Spielbetriebs-Geschäftsführer Lutz Petzoldt kündigte das schon vor vier Wochen an, „dass wir jetzt immer besser werden, weil jetzt die Feinjustierung stimmt und die Mannschaft ein Zahnradgetriebe bildet.“
Kapitän Kevin Roch erklärte die zweite Halbzeit dann so: „Wir haben uns in einen Rausch gespielt. In jeden Wurf haben wir die ganzen Enttäuschungen, den ganzen Frust aus der Hinrunde, reingepackt. Fürstenfeldbruck konnte machen, was es wollte, wir hatten Antworten und haben dann mit 29:20 geführt.“ Die Gäste mussten aus konditionellen Gründen ihr anfänglich praktiziertes Spielsystem „von 3-2-1 auf defensiv umstellen, weil wir nicht so viele Spieler haben, die das über die volle Distanz durchhalten“, begründete TuS-Coach Martin Wild den Rückwärtsgang. Auf der Gegenseite stellte Jörg Grüner fest: „Wir haben in den Vorwochen nach der Pause oft gepatzt und Punkte verspielt. Heute sind wir nach schwierigem Start richtig heiß gelaufen und bis ins Ziel durchgespurtet!“
Der SV 04 Oberlosa festigte damit als Drittletzter den Relegationsrang 14. „Ich glaube an den Klassenerhalt in der 3. Bundesliga, weil Plauen einfach komplett geil drauf ist“, blickt Kevin Roch voller Optimismus auf die letzten vier Punktspiele, in denen der SV 04 Oberlosa ein Vier-Punkte-Polster auf Verfolger Baden-Baden verteidigen muss.
Statistik
SV 04 Oberlosa: Foluszny, Seidemann, Ebert – Stäglich, Kunst (8 Tore), Roch (4), Hanisch (8), Wokan, Schauer, Schneider (2), Kolomaznik (1), Olkowski (3), Puljic (1), Nedoma, Naumann (7/davon 2 Siebenmeter)
Siebenmeter: Oberlosa 2/2 verwandelt – Fürstenfeldbruck 2/1
Zeitstrafen: Oberlosa 3 – Fürstenfeldbruck 0
Zuschauer: 614 (kare)
Schwächephase kostet Punktgewinn
Wölfe Würzburg – SV 04 Oberlosa 31:28
Der SV 04 Oberlosa hat beim Tabellenzweiten und Aufstiegsaspiranten Wölfe Würzburg erwartungsgemäß den Kürzeren gezogen. Trotz einer über weite Strecken starken Vorstellung mussten sich die Vogtländer beim Favoriten mit 28:31 geschlagen geben.
Vor knapp 1000 Zuschauern in der Würzburger tectake-ARENA erwischten die Plauener einen guten Start. Zwei verwandelte Strafwürfe von Sebastian Naumann und ein Treffer von Matevz Kunst sorgten für ein 3:3 nach knapp fünf Minuten. SV-Keeper Patryk Foluszny knüpfte nahtlos an seine starke Leistung aus der Vorwoche an und entschärfte zwei Würfe der Hausherren, vorne sorgte der agile Alexander Olkowski mit einem Doppelschlag für die 5:3-Führung der Spitzenstädter. Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe und die Franken glichen wieder zum 6:6 aus. Nico Schneider und Kevin Roch brachten die 04er erneut mit zwei Toren in Führung, doch wieder zogen die Wölfe nach. „Wir haben sehr diszipliniert gespielt und konnten immer wieder in Führung gehen. Würzburg hat in der Abwehr richtig Druck gemacht, jedoch haben wir gute Lösungen gefunden“, zeigte sich der Plauener Coach Ladislav Brykner zufrieden. Den Führungstreffer der Würzburger beantwortete Petar Pulic mit einem Kracher aus dem Rückraum zum 12:12. Auch die erste zwei Tore Führung der Hausherren brachte Oberlosa nicht aus der Ruhe, Matevz Kunst und Franz Schauer stellten wenig später auf 14:14. Schließlich ging es mit einer hauchdünnen 16:15-Führung für das Team um Ex-Nationalspieler Heiko Karrer in die Kabinen.
Auch nach dem Wiederanpfiff hielt Oberlosa bravourös dagegen. Angetrieben von vielen mitgereisten und lautstarken Fans blieben die Schwarz-Gelben auch beim 19:19 auf Augenhöhe. In der Folge lief der Wölfe-Keeper Marko Bogojevic zur Höchstform auf. Da auch die Fehlerquote der Plauener stieg, setzten sich die Würzburger erstmals ab. „Da verlieren wir dann ein bisschen die Geduld und wollen zu schnell zu viel. Diese Phase kostet uns am Ende einen möglichen Punktgewinn. Allerdings hat Bogojevic auch überragend gehalten. Der wurde heute nicht umsonst zum Spieler des Tages gewählt“, erklärte Brykner nach der Partie. Die Plauener stellten in der Folge um, gönnten Spielmacher Kunst eine Pause und beorderten Henric Ebert ins Tor. „Wir haben auch nach dem 20:27-Rückstand weiter an uns geglaubt und alles gegeben“, erklärte Urgestein Jakub Kolomaznik. In der Tat kamen die 04er noch einmal in Schlagdistanz. Ebert parierte mehrfach stark und im Angriff trafen erst Kolomaznik und dann drei Mal in Folge Miroslav Nedoma zum 24:27. Wölfe-Coach Karrer bat sein Team zur Auszeit und die Franken hatten auch das Glück des Tüchtigen als ein abgefälschter Ball ins Oberlosaer Tor kullerte.„Ich bin wirklich froh, dass wir diese Partie heute gegen eine starke Plauener Mannschaft gewonnen haben. Oberlosa hat uns alles abverlangt. Unsere Steigerung in der Abwehr durch Bogojevic bringt uns in der zweiten Hälfte ins Konterspiel. Von diesem Polster haben wir am Ende profitiert“, gab Heiko Karrer nach der Begegnung zu Protokoll. Mit aller Routine brachten die Franken den Sieg ins Ziel und können nun für die Aufstiegsrunde zur 2.Bundesliga planen. „Wir nehmen trotz der Niederlage hier viel Positives mit. Wir haben erneut ein gutes Spiel gemacht und waren mit einem absoluten Spitzenteam der Liga über 50 Minuten auf Augenhöhe. Eine Mannschaft von der Klasse der Würzburger nutzt unsere Schwächephase halt eiskalt aus. Wir haben dann wieder große Moral bewiesen und uns noch einmal herangekämpft. Am Ende geht der Sieg für die Wölfe in Ordnung“, resümierte Brykner.
Am kommenden Samstag empfangen die Spitzenstädter dann in der heimischen Kurt-Helbig-Sporthalle den TuS Fürstenfeldbruck.
Oberlosa: Seidemann, Foluszny, Ebert; Stäglich, Kunst (3 Tore), Roch (4), Hanisch, Wokan, Schauer (5), Schneider (2), Kolomaznik (1), Olkowski (6), Puljic (1), Nedoma (4/ davon 1 Siebenmeter), Naumann (2/2)
Zuschauer: 949
–RM–
Der Kapitän geht von Bord
Beim Handball-Drittligisten SV 04 Oberlosa wird Kapitän Kevin Roch seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Der 35-jährige Familienvater möchte künftig mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. „Mir ist diese Entscheidung sehr schwergefallen. Ich fühle mich in Oberlosa pudelwohl. Es ist keine Entscheidung gegen den SV 04 sondern für meine Familie. Ich gehe definitiv mit einem weinenden Auge“, erklärt der Routinier. „Ich bin dem Verein, den Verantwortlichen, den Offiziellen, den Sponsoren und vor allem auch den Fans unglaublich dankbar für eine tolle Zeit die ich hier erleben durfte“, ergänzt Roch.
Seine Karriere beenden wird der Linksaußen jedoch nicht. „Ich kehre noch einmal zu meinem Heimatverein EHV Aue zurück. Dort kann ich deutlich früher trainieren, als das in Plauen der Fall ist. Zudem bin ich von meinem Wohnort in wenigen Minuten an der Erzgebirgshalle. Der zeitliche Aufwand wird somit deutlich geringer. Das ist für mich enorm wichtig, zumal die Familienplanung voranschreitet“, erklärt Roch seine Beweggründe.
„Wir bedauern den Abgang von Kevin Roch natürlich sehr. Er hat immer alles gegeben und war ein absoluter Leader in der Mannschaft. Ich weiß, dass er sich die Entscheidung alles andere als leichtgemacht hat. Die Gründe, seinen Vertrag nicht zu verlängern, können wir natürlich absolut nachvollziehen“, erklärt der Plauener Spielbetriebs-Chef Lutz Petzoldt und ergänzt, „dass Kevin bis zum letzten Tag alles geben wird um den Klassenerhalt in der 3.Liga vielleicht doch noch zu schaffen“. In die gleiche Kerbe schlägt auch Roch selbst. „Die Anzeichen, dass es eine Relegation um den Klassenerhalt geben wird, verdichten sich immer mehr. Sowohl ich selbst als auch natürlich die gesamte Mannschaft werden alles dafür tun, diese mögliche Relegation zu erreichen und dort das große Ziel Klassenerhalt noch zu erreichen“, stellt der Routinier klar.
–RM–
Oberlosa feiert grandiosen Heimsieg gegen den Tabellenfünften
Nur noch sechs Saisonspiele und acht Punkte Rückstand zum rettenden Ufer. Trotzdem gibt es große Hoffnung im Abstiegskampf in Plauen? Die Handballer vom SV 04 Oberlosa haben am Samstagabend den Fünften der 3. Bundesliga (Südstaffel) besiegt. 526 Zuschauer bejubelten den fulminanten Sturmlauf zum 38:33-Heimsieg (19:12) gegen die HBW Balingen-Weilstetten II. „Und wenn wir den aktuell drittletzten Platz in der Tabelle verteidigen, könnten wir uns für die mögliche Relegation qualifizieren“, überraschte der Oberlosaer Berichterstatter Rico Michel. Es kann also sein, dass die Drittletzten der vier Staffeln noch eine Zusatzchance bekommen.
Auch TV-Moderator Jörg Scholz rieb sich „voller Begeisterung die Augen. Ist das unser SV 04 Oberlosa?“ Nach der spektakulären 19:12-Halbzeitführung fragten sich die Anhänger in den Pausengesprächen: Was ist hier los? Brechen wir jetzt im zweiten Durchgang ein? Mannschaftskapitän Kevin Roch gab unumwunden zu: „Das haben wir uns in der Kabine auch gefragt. Gegen so einen Gegner so klar zu dominieren und in Führung zu liegen, das war wirklich unglaublich.“ Vor allem deshalb, weil Balingen-Weilstetten II mit Schlussmann Magnus Bierfreund, Danil Dyatlov (7 Tore), Till Wente (8) und U20-Nationalspieler Bennet Strobel (1) seine Leistungsträger dabei hatte. Doch der feinabgestimmte Plauener Abwehrriegel und die vor Angriffsfreude strotzenden Gastgeber bolzten die Gäste 30 Minuten lang immer wieder in den Rückwärtsgang. 5:1 stand es nach 10 Minuten. Nur einmal hatten die Gäste aus dem Zollernalbkreis die Chance zum Anschlusstor. Da führte Plauen „nur“ mit 11:9. Knapper wurde es danach nicht mehr. Weil SV-Keeper Patryk Foluszny das Spiel seines Lebens machte. Mit einer 50prozentigen Quote parierte der Plauener Torhüter in Durchgang eins die Hälfte aller Balinger Würfe. Wahnsinn!
HBW-Trainer Micha Thiemann wirkte nach Spielschluss ratlos: „Wir hatten gar nicht die Energie, die es hier in Plauen gebraucht hätte, um in greifbare Nähe zu gelangen.“ In der Tat: Die Oberlosaer Abwehrreihe mit Jakub Kolomaznik, Franz Schauer, Libor Hanisch und Nico Schneider, presste den Gegner männlich herb an die Rückwand. Das tat den jungen Gästen immer wieder weh. „Aber wir haben nicht unfair gespielt. Es gab nur zwei Zeitstrafen gegen uns“, ergänzte Kevin Roch, der mit neun Treffern ebenso überragte wie Turbosprinter Miroslav Nedoma (8). Egal, was die HBW II auch versuchte, die Vogtländer packten immer wieder an der richtigen Stelle zu.
Sponsor Tino Albert durfte nach Spielende ein Trio als „Spieler des Tages“ ehren: Patryk Foluszny (20 Paraden insgesamt) sowie Kevin Roch und Miroslav Nedoma wurden mit Sternquellbier prämiert. Der Gealan-Geschäftsführer schwärmte: „Heute hat einfach alles gepasst. Vom Coaching bis zum überschäumenden Publikum. Wir dürfen einfach nicht absteigen mit solch einem Teamspirit.“ Die große Hoffnung der Plauener: Es wird nach Lage der Dinge durch Aufstiegsverzicht in der Regionalliga Mitteldeutschland ein Platz frei in Liga 3. SV-Cheftrainer Ladislav Brykner: „Wir spielen immer besser zusammen, entwickeln im Angriff eine ganz andere Schlagkraft und kommen mit ganz viel Leidenschaft und Willen immer besser in Tritt. So müssen wir weitermachen.“ Oberlosa hat inzwischen 13 Punkte gesammelt und kann aus eigener Kraft den drittletzten Platz gegen die Verfolger verteidigen. Es bleibt also spannend!
Statistik
SV 04 Oberlosa: Foluszny, Ebert, Seidemann – Stäglich, Kunst (6 Tore/davon 1 Siebenmeter), Roch (9), Hanisch (1), Wokan, Schauer (3), Schneider (3), Kolomaznik (5), Olkowski (2), Puljic (1), Nedoma (8), Naumann.Schiedsrichter: Paolo D’Oria, Julius Hlawatsch
Zeitstrafen: Oberlosa 2, Balingen-Weilstetten 2
Siebenmeter: Oberlosa 2/1 verwandelt – Balingen-Weilstetten 2/2
Zuschauer: 529 (kare)