Handball – Oberliga / Männer
1. Männer | Niederlage im Spitzenspiel
Es war das Spitzenspiel in der 3. Bundesliga. Die Handballer vom SV 04 Oberlosa haben gegen die Füchse Berlin II mit 28:33 (12:17) verloren. Das Plauener Überraschungsteam war auch diesmal nicht schlecht. Allerdings patzten die kampfstarken Vogtländer immer genau dann, wenn die Berliner in Reichweite waren.
Die Berliner eröffneten mit einem Blitzstart die Begegnung. Oberlosa geriet schnell mit vier Toren in Rückstand (1:5). Und diesen vier Treffern rannten die Plauener dann bis zum Ende ständig hinterher. Gut, Oberlosa kam immerhin viermal in die Nähe eines Remis. Doch bei den Spielständen von 5:7 (17.), 16:18 (37.), 17:19 (40.) und 19:21 (43.) unterliefen den Hausherren immer wieder eigene Fehler. Es war wirklich zum Haareraufen. Cheftrainer Ladislav Brykner trauerte mit seinem Team: „Wir haben sehr gut gekämpft. Aber irgendwie haben wir uns heute selber geschlagen. Mehrfach waren wir dran, haben dann aber den Ball zu oft einfach weggeschmissen.“
Die unnötigen Plauener Ballverluste hatten jedoch ihre Ursache auch in den Abwehraktionen der Jungfüchse. Die Berliner arbeiteten in der Deckung ständig mit Überraschungsmomenten. SV-Spielmacher Roman Becvar resümierte: „Berlin hat immer wieder mal urplötzlich offensiv verteidigt. Da ist es schwer, auf diesem Niveau die Ruhe zu bewahren. Genau deshalb sind uns dann Fehler unterlaufen, die uns immer wieder zurückgeworfen haben.“ Genau wie sein Trainer so war auch Roman Becvar „nicht unzufrieden mit unserer Gesamtleistung. Will man aber gegen Berlin was reißen, genügen 85 oder 90 Prozent nicht.“
Wie unterschiedlich die Ansprüche sind, wurde beim Trainerinterview deutlich. Füchse-Coach Kenji Hövels freute sich „über den Lauf, den wir derzeit haben. Das heute war eine Reifeprüfung. Unter Druck vor diesem Publikum ständig die Angriffswellen des wuchtigen Gegners abzuwehren, das war stark. Aber vollkommen zufrieden bin ich nicht“, überraschte Übungsleiter Kenji Hövels, dessen Team derzeit als als Tabellenzweiter die Nordoststaffel der 3. Bundesliga rockt. Kenji Hövels hat den Anschlusskader des Deutschen Meisters kritisiert: „Wir gehen ein hohes Tempo, laufen dem Gegner davon, lassen uns aber die Sechs-Tore-Führung wieder aus der Hand reißen. Da müssen wir abgezockter werden und das Ding früher für uns entscheiden“, fordert der Chefausbilder der Berliner Talentebrigade.
SV-Kapitän Libor Hanisch stellt mit Blick auf die Rückstände von 12:18 (33.) und 23:29 (55.) fest: „Dass wir uns nie aufgegeben haben, ist natürlich gut. Aber es war in einigen Spielsituationen möglich, die Partie auf Gleichstand zu stellen. Deshalb bin ich enttäuscht. Das haben wir bei unseren Siegen gegen Hildesheim, Rostock und Stralsund besser gemacht.“ TV-Moderator Rico Michel bat in der Pressekonferenz den Gealan-Geschäftsführer Tino Albert, die Ehrung der Spieler des Tages vorzunehmen. Im Mittelpunkt stand ein Ausnahmetalent aus Berlin. „Jan Grüner hat ja bereits 1. Bundesliga gespielt und heute mit 13 erzielten Toren eine überragende Trefferquote“, gratulierte Tino Albert.
Handball-Methusalem Rico Michel füttert die Vogtländer seit 22 Jahren mit vielen solcher Hintergrundinformationen. „Jan Grüner ist mit 19 Jahren ein absolutes Ausnahmetalent. Er hat im Februar bereits drei Tore in der Champions League geworfen. Dass solch ein Klassehandballer einmal in Plauen zum Punktspiel aufläuft und dann so eine sensationelle Leistung abliefert, sollten wir alle voller Respekt in Erinnerung erhalten“, findet Rico Michel. Füchse-Trainer Kenji Hövels lobte die Atmosphäre in der Plauener Kurt-Helbig-Sporthalle, wo Oberlosa bereits kommenden Samstag das nächste Heimspiel bestreitet. Das Match gegen Oranienburg ist sehr wichtig. „Wir haben jetzt 6:4 Punkte. Wenn wir gewinnen, halten wir uns den Abstiegskampf vom Hals. Mit dieser Mannschaft geht was. Deshalb ist das Spiel von größter Bedeutung“, hofft SV-Spielmacher Roman Becvar, dass um 19 Uhr wieder eine gelb-schwarze Wand die Plauener antreibt.
Statistik
SV 04 Oberlosa: Foluszny, Ebert – Stäglich (2 Tore, Kunst (4), Hanisch (5), Jezernik (3), Petrovský (2), Koffent, Schauer (58. Minute Rote Karte), Becvar (2), Olkowski (4), Malta, Puljic, Nedoma (5/davon 3 Siebenmeter), Naumann (1).
Schiedsrichter: David Gierke, Korbinian Konwitschny
Rote Karte: Franz Schauer (58. Minute, Foulspiel)
Zeitstrafen: Oberlosa 4 – Füchse Berlin II 2
Siebenmeter: Oberlosa 3/3 – Füchse Berlin II 3/3
Zuschauer: 483 (kare)
Oberlosa vor Top-Spiel
Das Top-Spiel des 5.Spieltags der Staffel Nord-Ost in der 3.Handball-Bundesliga findet in der Plauener Kurt-Helbig-Halle statt. Wer das vor Saisonbeginn vermutet hätte, wäre sicherlich nur müde belächelt worden.
Fakt ist jedoch, dass am Samstag um 19 Uhr beim Duell zwischen dem SV 04 Oberlosa und der U23 des Deutschen Meisters Füchse Berlin, der Tabellenzweite den Tabellendritten empfängt. Beide Teams feierten drei Siege aus den ersten vier Spielen.
„Wir wollen unser Punktekonto in den beiden Heimspielen gegen Berlin und Oranienburg weiter aufstocken“, hatte der Plauener Trainer Ladislav Brykner bereits nach dem Auswärtssieg in der Vorwoche in Stralsund geäußert.
Wie enorm schwer diese Aufgabe wird, ist allen im Lager der Schwarz-Gelben bewusst. „Uns erwarten sechzig Minuten Vollgas-Handball“, weiß auch Brykner um das enorme Tempo, welches die Jungfüchse anschlagen. Der Kader der von Kenji Hövels trainierten Hauptstädter ist überaus prominent besetzt. Mit Tim Schröder, Fynn Paulicks, Jan Grüner und William Reichardt stehen gleich vier Spieler im Team, die mit der Deutschen U19-Nationalmannschaft Weltmeister wurden. Kreisläufer Schröder wurde bei der WM sogar ins All-Star-Team gewählt. Weiterhin können die österreichischen U20-Nationalspieler Felix Bernkop-Schnürch und die Zwillinge Jonas und Gabriel Kofler eine Teilnahme an der EM im Vorjahr vorweisen.
„Da kommt geballte Qualität auf uns zu. Die Berliner haben in der Vorwoche ganz souverän in Rostock gewonnen und waren dabei nicht einmal in Bestbesetzung. Wir haben jedoch viel Selbstvertrauen getankt und wollen den Füchsen Paroli bieten“, zeigt sich Brykner kämpferisch.
Personell müssen die Spitzenstädter weiterhin auf Rückraumschütze Nico Schneider (Wadenbeinbruch) verzichten. Ansonsten können Brykner und sein Co-Trainer Jörg Grüner personell aus dem Vollen schöpfen. „Die Helbig-Halle muss beben“, sagte SV-Kapitän Libor Hanisch bereits vor der Abfahrt aus Stralsund. Natürlich hoffen Team und Verantwortliche der Schwarz-Gelben am Samstag auf eine prall gefüllte Halle. Mit den begeisterungsfähigen Plauener Fans im Rücken wollen sich die 04er an der nächsten ganz dicken Überraschung versuchen.
–RM–
Oberlosa kann es auch auswärts
Stralsunder HV – SV 04 Oberlosa 27:31
Müde, aber glücklich kletterten die Plauener Drittliga-Handballer am frühen Sonntag Morgen aus dem Mannschaftsbus. Der 22-Stunden Trip an die Ostseeküste hatte sich gelohnt, die Plauener gewannen beim Stralsunder HV mit 31:27 und feierten den dritten Sieg im vierten Spiel.
Die Spitzenstädter kamen gut in die Partie, Roman Becvar und Tim Stäglich waren die Torschützen zum 2:2 nach etwa sechs Minuten. „Dann hatten wir unsere einzige schwächere Phase im Spiel“, ging SV-Trainer Ladislav Brykner später in die Analyse. Angetrieben von 873 Zuschauern übernahmen die Nordlichter das Kommando und zogen mit 8:4 in Front. Eine frühe Auszeit brachte die Vogtländer jedoch schnell wieder in die Spur. „Wir haben eine sehr gute Abwehr hingestellt, zudem hat Patryk Foluszny erneut eine überzeugende Leistung gezeigt. Stralsund hatte bislang 33 Tore im Schnitt geworfen, wir haben heute nur 27 kassiert, das war ein Schlüssel zum Erfolg“, zeigte sich Co-Trainer Jörg Grüner sehr zufrieden. Im Angriff hatte SV-Torjäger Matevz Kunst das Visier wieder vorzüglich eingestellt. Zwei Treffer des Slowenen sowie je ein Tor von Tim Stäglich und Miroslav Nedoma ließen ein 8:8 an der Anzeigetafel aufleuchten. Wiederum Matevz Kunst brachte die Schwarz-Gelben beim 11:10 in Führung und baute mit einem weiteren Treffer den Abstand auf 14:12 aus. Die Hausherren konnten noch einmal verkürzen und so nahmen die Spitzenstädter eine hauchdünne 14:13-Führung mit in die Halbzeitpause.
Nach dem Wiederanpfiff mussten die 04er, auch bedingt durch eine frühe Zeitstrafe gegen Franz Schauer, schnell den 17:17-Ausgleich hinnehmen. „Da waren wir zunächst nicht zielstrebig genug, konnten das aber schnell korrigieren“, erklärte Brykner. Kapitän Libor Hanisch, Sebastian Naumann per Strafwurf und Miroslav Nedoma (2) brachten mit ihren Treffern die Vogtländer mit 21:18 in Führung. Die bislang ungeschlagenen Männer vom Strelasund warfen nun alles in die Waagschale um die Partie noch zu drehen. Nach dem Anschlusstreffer zum 22:23 wurde die Stralsunder Vogelsanghalle endgültig zum Tollhaus und SV-Coach Brykner nahm mit einer Auszeit etwas die Thermik aus dem Geschehen. Die Norddeutschen agierten nun fast etwas übermotiviert und kassierten binnen kürzester Zeit zwei Zeitstrafen. Clever und abgezockt baute Oberlosa den Abstand wieder auf 25:22 aus und setzte nach einer weiteren Parade von Patryk Foluszny noch das 26:22 obendrauf. In der Schlussphase probierten die Stralsunder mit einem zusätzlichen Feldspieler der Partie noch eine Wende zu geben. „Wie wir dann vor dieser Kulisse die Ruhe behalten und den Sieg souverän nach Hause bringen, das macht mich stolz“, jubelte Kapitän Libor Hanisch nach dem Abpfiff. In der Tat gerieten die Spitzenstädter in der Schlussphase nicht mehr unter Druck und feierten einen verdienten 31:27-Auswärtssieg.
„Unsere Marschroute ist aufgegangen“, ballte Brykner nach dem Abpfiff die Fäuste. „Wir wollten im Angriff mit viel Geduld spielen, die Stralsunder zu Fehlern verleiten. Gerade in der zweiten Hälfte konnten wir häufig über die Außen abschließen. Unser wahnsinniger Teamspirit hat uns auch heute wieder getragen“, zeigte sich Brykner nach der Partie sehr zufrieden. „Dass wir nach diesem hammerharten Auftaktprogramm mit 6:2 Punkten dastehen, hätte sicher kaum jemand geglaubt. Das ist eine tolle Momentaufnahme, mehr aber eben auch nicht“, odnete Jörg Grüner die aktuelle Situation ein. „Nächste Woche muss die Helbig-Halle beben“, rief Kapitän Hanisch noch mit Blick auf das kommende Heimspiel gegen die U23 der Füchse Berlin, bevor sich die Plauener auf die lange Heimfahrt machten.
Oberlosa: Foluszny (1 Tor), Ebert; Stäglich (5), Kunst (10), Hanisch (2), Jezernik, Petrovsky, Chobot (1), Schauer (2), Becvar (3), Olkowski, Malta, Puljic, Nedoma (5), Naumann (2/ davon 2 Siebenmeter)
Stralsund: Göbner, Ohm; Szep-Kis, Graczyk (1), Schröter (5), Sagij (2), Pachmann (2), Skroblien (7), von Troil, Troschke, Wark (4), Berger (3), Feder (1), Schmischow (2/1), Shcherban
Zuschauer: 873
–RM–
Oberlosa erneut an der Küste gefordert
Das zweite Auswärtsspiel in der laufenden Saison der 3.Handball-Bundesliga führt den SV 04 Oberlosa erneut in den hohen Norden. Am Samstagabend gastieren die Spitzenstädter beim Stralsunder HV, der Anwurf zum Duell des Tabellenzweiten gegen den Tabellensechsten in der Vogelsanghalle erfolgt um 18 Uhr.
Erneut steht den Vogtländern also eine strapaziöse Anreise bevor. Zuletzt konnten die 04er die lange Busfahrt zur HSG Eider/Harde nicht abschütteln und unterlagen klar mit 27:36. „Das wollen wir diesmal deutlich besser machen“, will der Plauener Trainer die lange Heimreise nicht mit leeren Händen antreten. Dabei wissen die Plauener genau, dass in Stralsund eine ganz schwere Aufgabe wartet. „Der HV ist mit 5:1 Punkten fast perfekt gestartet. Zudem sind die Stralsunder sehr heimstark und holten in der letzten Saison zu Hause satte 23 Punkte. Wir müssen an unsere Leistungsgrenze herankommen um dort etwas mitnehmen zu können“, weiß Brykner.
Der 35:31-Erfolg in der Vorwoche gegen den HC Empor Rostock hat bei den Schwarz-Gelben für viel Selbstvertrauen gesorgt. „Jetzt wollen wir auch Auswärts unsere PS auf die Platte bringen“, gibt SV-Kapitän Libor Hanisch die Richtung vor. „Wir brauchen eine kompakte Defensive und ein gutes Rückzugsverhalten. Die Stärken des SHV liegen klar in der Offensive“, erklärt Brykner. Personell können die Schwarz-Gelben auf die erfolgreiche Mannschaft der Vorwoche bauen.
Trainer Silvio Krause und Geschäftsführer Steffen Fischer haben am Strelasund eine spielstarke Mannschaft geformt. Spätestens bis zum Jahr 2030 wollen die Nordlichter die Rückkehr in die 2.Bundesliga schaffen.
In der Vogelsanghalle gibt es am Samstag auch das Duell der Ballermänner. Sowohl der Stralsunder Jonas Wark als auch der Plauener Matevz Kunst haben bislang 21 Saisontore auf dem Konto und teilen sich den zweiten Platz in der Torschützenliste.
Die Plauener Fans können den Auftritt ihrer Mannschaft wie gewohnt live verfolgen. Sporteurope.tv überträgt die Partie im Internet.
Nach dem Duell in Stralsund stehen für die Spitzenstädter zwei Heimspiele in Folge an. Am 20.September gastiert die U23 des deutschen Meisters Füchse Berlin in der Vogtlandmetropole, eine Woche später gibt der Oranienburger HC seine Visitenkarte in Plauen ab.
–RM–
Oberlosa schafft die nächste Sensation
SV 04 Oberlosa – HC Empor Rostock 35:31
Die Plauener Drittliga-Handballer mausern sich immer mehr zum Favoritenschreck. Nach dem sensationellen Auftaktsieg vor zwei Wochen gegen Eintracht Hildesheim musste nun mit dem HC Empor Rostock ein weiterer Staffelfavorit die Heimreise mit leeren Händen antreten. Nach einer beeindruckenden Leistung bezwangen die Schwarz-Gelben die Hansestädter mit 35:31!
„Wir kommen eigentlich sehr gut ins Spiel und haben zunächst alles im Griff“, beginnt Empor-Coach Michael Jacobsen seine Analyse nach der Partie. In der Tat starten die bereits einen Tag zuvor angereisten Rostocker stark und führen nach elf Minuten mit 8:4. Der Plauener Trainer Ladislav Brykner zückt früh die erste Auszeit und bringt sein Team damit in die Spur. Mit Tim Stäglich (6 Tore im Spiel) und Franz Schauer (6) bringen zwei Protagonisten des Abends die Plauener mit ihren Toren wieder in Schlagdistanz. Erneut Schauer und der ebenfalls bärenstarke Matevz Kunst (7) sorgen für den Ausgleich und machen die Helbig-Halle bereits zu diesem Zeitpunkt zum Tollhaus. Die Gäste verzweifeln in dieser Phase immer wieder am überragenden Plauener Torhüter Patryk Foluszny. „Wir hatten natürlich das Plauener Spiel gegen Hildesheim gesehen. Wir wussten welche Dynamik sich hier entfaltet, wenn wir nicht früh für klare Fronten sorgen“, erklärte Jacobsen später. Zwar gingen die Rostocker durch ihre starken Rückraumspieler Julian Pratschner und Elias Gansau noch einmal mit 10:8 in Führung, doch dann übernahmen die Vogtländer komplett die Regie. Beim 11:11durch Teo Jezernik war der Ausgleich geschafft, Leos Petrovsky (3), Tim Stäglich und Sebastian Naumann sorgten mit ihren Treffern für den sensationellen 16:12-Pausenstand.
Gelingt den Plauenern tatsächlich die nächste Sensation oder drehen die Ostseestädter im zweiten Abschnitt richtig auf?? Diese Frage stellten sich sowohl die Fans der 04er als auch der Aufsichtsrat-Chef vom HC Empor, Dirk Vogt. „Ich bin extra wegen Roman Becvar mit nach Plauen gekommen. Roman hat früher bei uns gespielt und er ist ein toller Kerl“.
Der Empor-Boss musste dann allerdings mit ansehen, wie die Vogtländer weiter das Heft des Handelns in der Hand behielten. „Rostock hat in der zweiten Hälfte enorm Gas gegeben. Wie wir da dann dagegen gehalten haben und viele richtige Entscheidungen getroffen haben, das macht mich stolz“, erklärte Roman Becvar nach der Partie. Die Schwarz-Gelben gingen das hohe Tempo mit und agierten äußerst abgeklärt. Über die Stationen 21:17 und 26:21 marschierten die Vogtländer vorneweg. „Wir haben sehr gut und mit viel Selbstvertrauen gespielt. Ich hatte nie das Gefühl, dass wir das noch hergeben“, gab SV-Torjäger Matevz Kunst nach dem Spiel zu Protokoll. Mit zwei parierten Strafwürfen hatte SV-Keeper Henric Ebert großen Anteil an der komfortablen Führung. Erst beim 26:24 etwa zehn Minuten vor dem Ende wurde es noch einmal eng. Trotz Unterzahl trafen jedoch Tim Stäglich, Teo Jezernik und Roman Becvar drei Mal in Folge und die Fans der Plauener bejubelten die 29:24-Führung ihrer Lieblinge. „Diese Atmosphäre hier ist schon etwas besonderes, da werden sich noch viele Mannschaften sehr schwer tun“, erkannte HC-Coach Jacobsen. Sein Team gab nie auf und kämpfte sich noch einmal auf 31:33 heran. Doch Schauer und Stäglich machten mit ihren Toren den 35:31-Heimsieg perfekt und „dieser Erfolg ist ganz klar verdient“, erwies sich Jacobsen als fairer Verlierer. Fans und Spieler der 04er feierten nach dem Abpfiff minutenlang diesen nicht erwarteten Erfolg.
„Ich bin heute unglaublich stolz auf meine Mannschaft. Wir haben wieder um jeden Ball und um jeden Zentimeter gekämpft. Aber wir waren auch spielerisch richtig gut und haben das Torhüterduell für uns entschieden. Insgesamt haben wir klar verdient gewonnen. Das freut mich ungemein für die Jungs, dass sie sich für Ihren riesigen Zusammenhalt im Team so belohnt haben“, erklärte SV-Coach Brykner nach der Partie.
Oberlosa: Foluszny, Ebert; Stäglich (6 Tore), Kunst (7), Hanisch (2), Jezernik (3), Petrovsky (4), Chobot, Schauer (6), Becvar (2), Olkowski (1), Malta, Puljic, Nedoma (1/ davon 1 Sibenmeter), Naumann (3/1)
Rostock: Wetzel, L.Mehler; Scheminski (1), Richter, Mamporia, D.Mehler (1), Siegler, Wittkopp, Schütze (4), Uhl, Reichardt (1), Funke (7), Pratschner (7/1), Gansau (5), Pechstein (5/1)
Zuschauer: 391
–RM–
Oberlosa empfängt nächsten Hochkaräter
Wenn die Plauener Drittliga-Handballer am Samstag um 19 Uhr ihr zweites Heimspiel der noch jungen Saison bestreiten, ist in der Plauener Kurt-Helbig-Sporthalle ein ganz großer Name zu Gast. Mit dem HC Empor Rostock gibt kein geringerer als der elffache DDR-Meister und ehemalige Vereins-Europameister seine Visitenkarte in der Spitzenstadt ab.
Für den im Sommer nach Plauen gewechselten Roman Becvar ist die Partie gegen die Hansestädter etwas Besonderes. „Rostock war meine erste Station im Ausland. Als ganz junger Kerl bin ich damals von Pilsen nach Rostock in die 2.Bundesliga gegangen“, erklärt der Spielmacher.
Die Rückkehr in die 2.Bundesliga ist auch das erklärte Saisonziel des HC Empor. Nach dem Scheitern in der Aufstiegsrunde der letzten Saison, holten die Rostocker mit dem Dänen Michael Jacobsen den bisherigen Co-Trainer der Rhein-Neckar Löwen als verantwortlichen Coach an die Küste.
Bislang bestritten die Rostocker nur eine Partie und gewannen beim Aufsteiger HG Hamburg-Barmbek klar mit 34:27. Das zweite Spiel von Empor bei der U23 des SC DHfK Leipzig wurde in den Januar verlegt.
Für die Plauener ist das Match gegen den HC Empor Rostock das zweite Heimspiel gegen einen Aufstiegsfavoriten. „Gegen Hildesheim sind wir als ebenso krasser Außenseiter ins Spiel gegangen wie auch jetzt gegen die Rostocker Profis. Wir werden alles in die Waagschale werfen, um für die nächste Sensation zu sorgen“, wirft der Plauener Trainer Ladislav Brykner keineswegs vorab die Flinte ins Korn.
In die gleiche Kerbe schlägt Flügelflitzer Sebastian Naumann. „Mit unseren Fans im Rücken wollen wir es jedem Team so schwer wie möglich machen, die Punkte aus der Kurt-Helbig-Halle zu entführen“.
Personell wird sich bei den Schwarz-Gelben im Vergleich zur Vorwoche nichts ändern, weiterhin fallen Nico Schneider und Petar Puljic verletzungsbedingt aus.
Team und Verantwortliche hoffen auf eine prall gefüllte Halle und eine ähnlich grandiose Stimmung wie beim ersten Heimspiel.
–RM–
Erste Hälfte zum Vergessen
Am 2.Spieltag der 3.Handball-Bundesliga hat der SV 04 Oberlosa eine klare Auswärtsniederlage kassiert. Bei der HSG Eider/Harde unterlagen die Spitzenstädter nach einer schwachen ersten Halbzeit mit 27:36.
„Es ist das eingetreten, was ich im Vorfeld befürchtet hatte. Wir haben zulange gebraucht, um die zehnstündige Anreise aus den Knochen zu schütteln. Im Prinzip war das Spiel nach zwanzig Minuten durch“, gab der Plauener Coach Ladislav Brykner nach der Partie zu Protokoll.
Vor 449 Zuschauern waren die Hausherren von Beginn an Chef im Ring. Mit viel Tempo und Spielwitz gingen die Norddeutschen schnell mit 4:0 in Führung. Auch eine ganz frühe Auszeit brachte die Plauener zunächst nicht in die Spur. Die 04er produzierten zu viele Fehler, zudem schwang sich HSG-Keeper Jorge Schmidt zu einer überragenden Leistung auf. „Er hat uns bestimmt sieben oder acht Hochkaräter abgekauft“, vermisste Co-Trainer Jörg Grüner die nötige Konzentration beim Abschluss. Die Männer vom Nord-Ostsee-Kanal nutzten die Schwäche der Vogtländer gnadenlos aus und führten nach etwa zwanzig Minuten mit 13:3. Brykner zog bereits zu diesem Zeitpunkt die zweite Auszeit und fortan war endlich Besserung in Sicht. An eine Aufholjagd war jedoch zunächst nicht zu denken und die Gastgeber nahmen eine überaus deutliche 19:8-Führung mit in die Halbzeitpause.
„In der zweiten Hälfte haben wir Charakter bewiesen und haben gezeigt, dass wir Handball spielen können“, erklärte Brykner. Die Spitzenstädter agierten nun deutlich zielstrebiger und mit mehr Konsequenz beim Abschluss. Binnen zwölf Minuten kämpften sich die Schwarz-Gelben auf 18:24 heran. Insbesondere Matevz Kunst zeigte in dieser Phase seine Klasse und war am Ende mit acht Toren bester Werfer. „So verrückt das nach dieser ersten Halbzeit klingen mag. Gelingen uns zu diesem Zeitpunkt noch ein, zwei Treffer, wird das hier sogar noch mal spannend. Vielleicht wollten wir dann auch zu schnell zu viel. Eider/Harde hat dann mit drei Toren in Folge den Deckel endgültig drauf gemacht“, so der SV-Coach.
In der Schlussphase plätscherte die Partie ohne große Spannung dahin. Am Ende setzte sich die Mannschaft um Trainer Matthias Hinrichsen klar mit 36:27 durch und behauptet mit dem zweiten Kantersieg die Tabellenführung. „Fakt ist, dass wir uns so wie in der ersten Hälfte nicht präsentieren dürfen. Insbesondere gegen ein Top-Team wie Eider/Harde aber auch generell in dieser Liga bist Du damit chancenlos. In der zweiten Hälfte habe ich aber auch viele gute Dinge von meiner Mannschaft gesehen. Die wollen wir mitnehmen und dann geht es nächste Woche zu Hause wieder mit Vollgas gegen Rostock“, blickte Brykner nach dem Abpfiff schon wieder nach vorn.
Oberlosa: Foluszny, Ebert; Stäglich (1 Tor), Kunst (8), Hanisch (3), Jezernik (2), Petrovsky (1), Chobot (2), Schauer (3), Becvar (2), Olkowski (1), Malta, Nedoma (4/ davon 1 Siebenmeter), Naumann
Zuschauer: 449
Zeitstrafen: Eider/Harde 6x 2min / Oberlosa 6x 2min
–RM–
Oberlosa will den nächsten Coup
Morgenstund hat Gold im Mund, heißt es für die Plauener Drittliga-Handballer am kommenden Samstag. Bereits um 6 Uhr startet der Mannschaftsbus der Schwarz-Gelben zur Fahrt in den ganz hohen Norden der Bundesrepublik, in den Landkreis Rendsburg-Eckernförde. Um 19.15 Uhr ertönt in der Werner-Kuhrt-Halle in Hohn dann der Anpfiff zum Duell zwischen dem Gastgeber HSG Eider/Harde und den Spitzenstädtern.
„Um 9 Uhr gibt es Frühstück und um 13 Uhr Mittagessen“, hat die „Reiseleiterin“ Anja Petzoldt den Trip an den Nord-Ostsee-Kanal wieder genau geplant. Sportlich erwartet die Plauener bei den Nordlichtern eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe. Der Vorjahres-Fünfte gewann sein Auftaktspiel bei der U23 des SC DHfK Leipzig überaus deutlich mit 37:26 und gilt als enorm heimstark. Die 04er treten die Reise in den Norden nach dem sensationellen Auftaktsieg gegen Hildesheim jedoch mit breiter Brust an. „Eider/Harde hat eine starke Mannschaft, die in verschiedenen taktischen Formationen spielen kann. Wir schauen jedoch vor allem auf uns und wollen an die Leistung aus der Vorwoche anknüpfen“, schaut der Plauener Coach Ladislav Brykner auf die Partie am Samstag voraus. Co-Trainer Jörg Grüner ergänzt, „dass wir viel Selbstvertrauen getankt haben und nun für die nächste Überraschung sorgen wollen“.
Die Nordlichter um Trainer Mathias Hinrichsen zählen zu den etablierten Teams der Nord-Ost-Staffel und verfügen über ein druckvolles Angriffsspiel. Dass die HSG vor den eigenen Fans nach dem klaren Auftakterfolg nun nachlegen und die Tabellenführung verteidigen will, versteht sich von selbst.
Personell wird es bei den Schwarz-Gelben im Vergleich zur Vorwoche die ein oder andere Veränderung geben. Nico Schneider und Petar Puljic werden weiterhin fehlen, hingegen steht Neuzugang Patrik Chobot nach überstandener Verletzung vor seiner Premiere im Plauener Trikot. Ein dickes Fragezeichen steht hinter dem Einsatz vom angeschlagenen Kapitän Libor Hanisch. „Sein Ausfall würde uns wehtun. Die Physioabteilung arbeitet mit Hochdruck, um Libor bis Samstag fit zu bekommen“, hofft Brykner auf einen Einsatz seines Abwehrchefs.
Für die Anhänger der Vogtländer gibt es auch in dieser Saison die Möglichkeit, die Auftritte ihrer Mannschaft live im Internet zu verfolgen. Unter sporteurope.tv können die Fans mit den Schwarz-Gelben beim Auswärtsspiel in Eider/Harde mit fiebern.
–RM–
Der SV 04 Oberlosa gewinnt gegen Ligaprimus Hildesheim
Ein historischer Sieg für den Plauener Handball. Der SV 04 Oberlosa schlägt den Aufstiegstopfavoriten Hildesheim mit 28:26 (11:10). Die Spitzenstädter lagen bereits mit 13:18 (40.) hinten und kämpften den Vorjahresmeister der Staffel Nord-West dann doch noch nieder.
Grenzenloser Jubel. Das hat es noch nie gegeben. Das Internetportal Handball-World berichtete noch kurz vor Mitternacht von dieser „großen Überraschung“ aus der Kurt-Helbig-Sporthalle. Gäste-Trainer Daniel Deutsch schaute am Samstagabend ungläubig auf die Anzeigetafel: „Wir haben in den vergangenen zwei Jahren nur zwei Spiele verloren. Das sagt alles dazu, was heute hier passiert ist“, stellte der ehemalige Zweitligaspieler fest. Beim HC Eintracht Hildesheim – 3 Aufstiege in die 1. Bundesliga in den letzten 25 Jahren – war man schon zur Pause stinksauer. Plauen führte zum Saisonauftakt mit 11:10. Vor drei Jahren unterlagen die Oberlosaer im Punktekampf noch deutlich: 21:28 (Heimspiel) und 18:32 (auswärts). „Aber wir haben uns entwickelt. Wir sind heute viel breiter aufgestellt“, lieferte der eiskalte Siebenmeterverwandler Sebastian Naumann einen ersten Erklärungsversuch.
Tim Stäglich, der Held des Tages, verriet im Anschluss: „Wir wollten nicht nur ein gutes Ergebnis. Wir wollten diese Sensation.“ Der 24-Jährige lieferte als Linksaußen insgesamt fünf Tore ab und Tim schoss eben 42 Sekunden vor Schluss Oberlosa auch zum siebenten Mal in Führung (27:26). Das vom TSV Oelsnitz stammende Oberlosaer Eigengewächs konnte kurz nach dem Abpfiff noch gar nicht realisieren, was da gerade vor seinen Augen abging. „Wir sind letzte Saison nicht abgestiegen, weil wir nie aufgegeben haben. Ich glaube, das macht auch mich persönlich aus“, staunte Tim Stäglich über die Welle der Begeisterung.
Der SV 04 glänzte zunächst 30 Minuten lang mit einer bombastischen Abwehr. Schlussmann Patryk Foluszny bekam für elf Glanzparaden Szenenapplaus. „Wir haben in der Bilanz sogar zwei, drei Tore verschenkt. Aber die 11:10-Pausenführung war natürlich wichtig für den Kopf“, wusste SV-Cheftrainer Ladislav Brykner. Nach dem Seitenwechsel kam es wie es kommen musste. Heidenheim kam wütend aus der Kabine und wendete binnen zehn Minuten das Blatt: 13:18 (40.). Gästetrainer Daniel Deutsch war fassungslos: „Das Spiel musst du dann klar für dich entscheiden. Ich habe bereits vor dem Spiel vor Plauen gewarnt. Aber meine Mannschaft hat einfach überheblich agiert und das nicht Ernst genommen.“
Auf der Oberlosaer Bank erkannte Co-Trainer Jörg Grüner ganz schnell die Gelegenheit: „Torhüterwechsel!“ Von nun an brachte Henric Ebert – ebenfalls ein SV04-Eigengewächs – die Niedersachsen zur Verzweiflung. Aleksander Olkowski (3) und Neuzugang Teo Jezernik (4) brillierten in dieser Phase. Tim Stäglich markierte den 18:18-Ausgleich (45.). Jetzt war alles möglich. Und genau in diesem Augenblick brachten die Plauener ihre nächste Waffe: Matevž Kunst (6 Treffer). Der Spielmacher schmorte aufgrund der großen Konkurrenz im Team so lange wie noch nie auf der Bank. Ihm gehörte die Schlussphase. Immer wenn der Slowene explodierte, knickte Hildesheim ein. Oberlosa versetzte den Gästen in der Schlussphase einen Wirkungstreffer nach dem anderen. Über 20 technische Fehler der Gäste provozierte der SV 04 im gesamten Match.
Nach dem 23:20 und 26:23 für Plauen war dann aus Gästesicht aber Schluss mit lustig. Offene Manndeckung. Noch Zweieinhalb Minuten. Der Hildesheimer Jakub Tonar – Papa Micky Tonar ist der Rekordtorschütze vom EHV Aue und er saß auch in der Helbig-Halle als Gästefan – sowie Philipp Wäger (2) schafften den 26:26-Ausgleich. „Aber wir sind nicht mehr ausrechenbar und haben sehr viele Torschützen. Genau das hat uns den Sieg gebracht“, freute sich das Oberlosaer Urgestein Jörg Reifert über die beiden Siegtreffer von Tim Stäglich und Miroslav Nedoma. Der neue Kapitän Libor Hanisch hatte sein Team tatsächlich zum Sieg geführt. Wahnsinn!
Statistik
SV 04 Oberlosa: Patryk Foluszny, Henric Ebert – Tim Stäglich (5 Tore), Matevž Kunst (6), Libor Hanisch (3), Teo Jezernik (4), Leoš Petrovský, Till Koffent, Patrik Chobot, Franz Schauer (2), Lukas Meckel, Roman Becvar (1), Aleksander Olkowski (3), Johann Niklas Malta, Miroslav Nedoma (1), Sebastian Naumann (3/davon 3 Siebenmeter).
Zeitstrafen: Oberlosa 4 / Heidenheim 5
Siebenmeter: Oberlosa 3/3 verwandelt / Heidenheim 1/2
Zuschauer: 445 (kare)