Handball – Oberliga / Männer

#32 JAKUB ‚KUBA‘ KOLOMAZNIK

Unser Gespräch mit einem Spieler aus dem Team lest Ihr sonst immer in unserem HEIMSPIEL-HEFT – auch dieses Mal gibt’s das Gespräch leider nur hier auf unserer Internetseite:

Kuba, Du bist auch schon lange bei uns und hast immer das Ziel 3. Liga vor den Augen gehabt. Wie fühlt sich das jetzt an?

KUBA: Es ist natürlich schön, dass wir in der 3. Liga spielen können. Nicht nur für uns als Spieler aber natürlich auch für den Verein und die Leute, die hier große Leidenschaft, Wille und Zeit investieren. Die Fans haben Möglichkeit bessere und attraktive Gegner zu sehen. Mann muss auch bisschen kritisch sein, weil ich denke, dass wir mehr Punkten haben könnten.

Das letzte Heimspiel musstet Ihr vor leerer Halle spielen. Wir war das für Dich und die Jungs?

KUBA: Ich bin mir nicht sicher, wie die Jungs das betroffen hat, aber für mich war es traurig, die leere Halle zu sehen, weil  wir so tolle Fans haben. Wir machen das Sport für die Leute und dann ist es bitter, wenn die nicht auf die Tribünen gehen dürfen. Das können wir leider nicht ändern. Wir müssen nur unser Bestes daraus machen.

Du hast Dich in Plauen mit Deiner Familie gut eingelebt, denke ich, denn inzwischen seid Ihr fünf Kolomazniks. Ihr seid auch eine feste Größe im Verein und Du vor allem in der Mannschaft. Könnt Ihr Euch vorstellen, hier sesshaft zu werden oder wollt Ihr wieder zurück in die Heimat?

Ich weiß nicht, ob wir „eine feste Größe“ im Verein sind oder ich in der Mannschaft. Unsere drei Kinder sind hier geboren, wir und die Kinder haben hier Freunde gefunden und ist schon klar, dass wir Plauen im Herz haben. Mann weiß nie, was die Zukunft mitbringt. Man kann hier 10, 20 Jahre bleiben oder bis Ende des Lebens – aber natürlich kann es auch passieren, dass man nächsten Monat weg ist. Wir lassen uns überraschen, wie die Zukunft aussehen wird.

 

Vielen Dank für die Antworten und alles Gute weiterhin.

Niederlage gegen Ligakrösus

Plauener machen es den Hildesheimern schwerer als erwartet

War das gut oder schlecht? Beim SV 04 Oberlosa war man nach der 21:28-Heimniederlage (9:13) gegen den derzeitigen Ligakrösus Eintracht Hildesheim gleich aus mehreren Gründen hin und her gerissen.

Nach Minuspunkten sind die Handballer von Eintracht Hildesheim derzeit Tabellenführer in der 3. Bundesliga, Staffel C. Dem Schlusslicht in Plauen attestierte Gäste-Trainer Jürgen Bätjer „eine sehr beherzte Leistung. Wir hatten immer wieder Probleme und freuen uns über die spektakuläre Torwartleistung von Konstantin Madert.“ Der Eintracht-Schlussmann wehrte gleich die ersten sechs Oberlosaer Angriffe ab, doch die schwer coronageschwächten Hausherren kämpften am Samstagabend wirklich bis zum Umfallen. So gerieten die Spitzenstädter zwar zunächst mit drei Toren in Rückstand. Doch dann sorgten Ladislav Brykner (2) und Carsten Märtner für den umjubelten 5:5-Ausgleich.

Sieben Eigengewächse im Oberlosaer Kader

Dass in einem Drittligaspiel des SV 04 mit Erik Petzoldt, Max Flämig, Rico Englert, Carsten Märtner, Philip Trommer-Ernst, Florian Wokan und Louis Hertel auf einmal gleich sieben Oberlosaer Eigengewächse im Kader stehen würden, das hätte niemand für möglich gehalten. Es ist für alle Nachwuchstrainer der vergangenen zwei Jahrzehnte und für den Gesamtverein die verdiente Würdigung. Allerdings muss in diesem Zusammenhang eben auch erwähnt werden, dass wegen Coronaerkrankungen und Verletzungen neben Cheftrainer Petr Hazl sieben Spieler ausfielen. Co-Trainer Pierre Liebelt-Passarge ordnete deshalb das Endergebnis „als sehr ordentlich ein, wenngleich es trotzdem eine Niederlage bleibt. Freude ist also unangebracht. Aber Hoffnung macht der heutige Auftritt schon“, bestätigte der Assistent die gute Leistung der Spitzenstädter. Und Pierre Liebelt-Passarge fügte hinzu: „Wir hätten in der ersten Halbzeit sogar noch zwei, drei Situationen besser lösen können. Dann hätten wir noch länger mitgehalten.“

 

Kempa-Trick: „Tor des Tages“ erzielen Carsten Märtner und Florian Wokan
Eintracht Hildesheim kam nach neun Tagen Trainingspause und nur zwei Tagen Spielvorbereitung erst in Spielminute 18 besser in Tritt. Die Gäste mussten ebenso einige Coronaausfälle verkraften. Lothar von Hermanni (3) und der ehemalige Champions League-Spieler Marko Matic netzten im Zwischenspurt zum 5:9 ein. Obwohl dem SV 04 im ersten Geisterspiel der Vereinsgeschichte die Fans auf der leeren Tribüne merklich fehlten, ließen sich die Vogtländer nicht abschütteln. Zum „Tor des Tages“ schwangen sich Carsten Märtner und Florian Wokan (7:10) per Kempa-Trick auf. „Schade, dass wir noch nicht einmal Fans als Geräuschkulisse einspielen durften. In dieser Zeit ist wirklich nichts normal“, stellte TV-Kommentator Jörg Scholz im Livestream die merkwürdige Schiedsrichterentscheidung in Frage. Sei es drum. Oberlosa kämpfte nach dem 9:13-Pausenrückstand zwischenzeitlich mit zu stumpfen Waffen und geriet nach dem 10:13 durch Carsten Märtner (31.) binnen sieben Minuten mit 10:18 in Rückstand.

 

Gäste-Trainer Jürgen Bätjer: „Oberlosa hat Potenzial!“

Jetzt drohte Oberlosa auseinanderzubrechen. Doch auch die Zwischenstände von 13:22 (46.) und 17:27 (53.) konnten den Widerstand der Hausherren nicht brechen. Jan Skalda verkürzte für die Plauener in der letzten Minute auf 21:27, bevor Lothar von Hermanni nach der Schlusssirene per Siebenmeter den 21:28-Endstand herstellte. Student Carsten Märtner wird diesen Tag bestimmt nie vergessen: „Wir alle haben dafür Jahre lang trainiert, einmal gegen solch eine Mannschaft zu spielen. Und dass ich heute 55 Minuten Einsatzzeit bekommen habe, freut mich riesig.“ Eintracht Hildesheim verabschiedete sich mit dem klaren Bekenntnis aus Plauen: „Wir wollen in die 2. Bundesliga aufsteigen und wünschen dem SV 04 Oberlosa viel Erfolg im Abstiegskampf. Potenzial hat diese Mannschaft. Das wurde heute sehr deutlich“, lobte Gäste-Trainer Jürgen Bätjer.

 

SV 04 Oberlosa: Petzoldt, Vaicekauskas, Flämig – Englert, Roth, Skalda (1 Tor), Märtner (3), Trommer-Ernst, Wokan (1), Brykner (5), Richter (2), Duschek, Hertel (2), Kolomaznik (5), Naumann (2/davon 1 Siebenmeter). Zuschauer: 0 (aufgrund Coronaschutzverordnung)

 

— kare —

#9 Jan Skalda

Unser Gespräch mit einem Spieler aus dem Team lest Ihr sonst immer in unserem HEIMSPIEL-HEFT – dieses Mal gibt’s das Gespräch hier auf unserer Internetseite:

Du kamst ja in der vergangenen Saison, die Corona bedingt sehr kurz war, zu uns nach Oberlosa. Wie gut hast Du Dich bei uns im Verein und im Team eingelebt … und konntest Du Dich auch hier im Vogtland mal umschauen?

Jan Skalda: Ich muss sagen, dass die Jungs mich sehr gut aufgenommen haben und ich viele schöne Erfahrungen mit ihnen gemacht habe. Die letzte Saison war kurz, aber ich hatte Zeit zumindest Plauen und die Umgebung zu erkunden.

Jan, unsere Fans wollen unsere Spieler näher kennen lernen. In deinem Steckbrief steht, dass Du studierst … verrate uns doch bitte wo und was du studierst.

Jan Skalda: Letztes Jahr habe ich in der Tschechischen Republik noch Wirtschaftswissenschaften studiert. Ich habe in den letzten sechs Monaten in Deutschland Deutsch gelernt. Und nächstes Jahr möchte ich an einer Universität in der Tschechischen Republik weiter studieren.

Du spielst schon sehr lange Handball … wie bist Du zum Handball gekommen? Und wie empfindest du die Situation in der 3. Liga – wir konnten ja erst sehr spät die ersten Punkte einfahren? Wer und wie motiviert ihr euch immer wieder?

Jan Skalda: Ich spiele Handball, seit ich 10 – 11 Jahre alt bin, ich glaube, ich stehe noch am Anfang meiner Karriere. Die 3. Liga ist viel schneller als die, in der wir letzte Saison gespielt haben, wir haben einige gute Spiele gemacht, vielleicht hat uns ein bisschen Glück gefehlt, aber dafür dürfen wir keine Ausreden finden. Natürlich ist das keine einfache Situation, wir waren lange ohne einen Punkt in der Tabelle und man kann die gute Stimmung im Team nicht ewig aufrechterhalten. die ersten Punkte haben richtig gut getan!

Jörg Scholz im Gespräch mit Hildesheim

Unser HEIMSPIEL-SAMSTAG findet leider ohne Euch statt. Also gibt es auch kein HEIMSPIEL-HEFT. Trotzdem gibt es das Interview von Jörg Scholz:

Jörg Scholz (SV 04) sprach mit Martin Murawski Geschäftsführer & Sportdirektor HC Eintracht Hildesheim GmbH

Jörg: Trotz der Heimniederlage gegen Vinnhorst bleibt Euer Saisonziel „2 aus 82“ bestehen?

Martin Murawski: Ja klar, da gibt es keinen Zweifel! Natürlich bleibt unser Saisonziel bestehen.

Jörg: Dank der Heimniederlage Eures Hauptkonkurrenten gegen die U-23 aus Leipzig werden die Karten ja wieder neu gemischt. Welche Lehren nehmt Ihr für das Rückspiel in Vinnhorst mit?

Martin Murawski: Ich denke bis zum Rückspiel in Vinnhorst sollten wir im Hier und Jetzt arbeiten, uns auf die aktuellen Themen und den nächsten Gegner akribisch und mit dem nötigen Demut und Respekt vorbereiten. Nur wenn wir Woche für Woche unsere Hausaufgaben erledigen und die Spiele erfolgreich gestalten, werden wir es in die Aufstiegsrunde schaffen.

Jörg: Habt Ihr eventuell noch Verstärkungen für die Rückrunde im Visier?

Martin Murawski: Aufgrund der Rahmenbedingungen durch die Corona-Pandemie sind momentan wieder alle Szenarien möglich, was den Spielbetrieb betrifft, daher sind Planung in dieser Richtung nicht präsent.

Jörg: Bereitet Ihr Euch, trotz des hohen Heimspielerfolges gegen den SV04 Plauen-Oberlosa, speziell auf das Rückspiel vor?

Martin Murawski: Das Team und Trainer Jürgen Bätjer bereiten sich wie immer mit Videoanalyse und ihrer taktischen Planung vor, es ist unabhängig vom Gegner und Woche für Woche ein ähnlicher Prozess.

Jörg: Ihr habt ein tolles Umfeld, eine schöne Halle. Das handballbegeisterte Publikum um Hildesheim sehnt sich nach der Rückkehr in die 2. Bundesliga. Spürt Ihr da schon etwas Druck auf die Mannschaft?

Martin Murawski: Druck hat man im Sport immer, vor allem wenn man sich hohe Ziele setzt. Wir nehmen diesen Druck als Rückenwind und versuchen uns jede Woche auf den Gegner vorzubereiten und unsere Aufgaben gewissenhaft anzugehen.

Jörg: Welche Mannschaft, ausser Vinnhorst, in der Staffel C hat Euch das „Leben“ noch schwer gemacht?

Martin Murawski: Wir mussten schon das Auswärtsspiel bei den SC Magdeburg Youngsters bestreiten, hier waren wir überglücklich, die zwei Punkte mit nach Hause nehmen zu können.

 

 

1. Männer: Bilanz zur Hinrunde

Handball 3. Bundesliga / Männer

Zwischenbilanz Hinrunde

Als Spitzenreiter der Mitteldeutschen Oberliga beim Abbruch der Saison 2020/2021 stellte sich der SV 04 Oberlosa der riesigen Herausforderung der 3. Handball-Bundesliga. Organisatorisch und strukturell waren große Aufgaben zu meistern um alle Auflagen des Deutschen Handball Bundes zu erfüllen, bevor die Spitzenstädter am 4. September in das Abenteuer 3. Bundesliga starteten.

Beim Auftakt gegen den HC Burgenland mussten die Schwarz-Gelben auf wichtige Spieler verzichten. Die Verletzungsmisere zog sich durch die gesamte Vorrunde, so dass die 04er in keinem Spiel mit nahezu voller Kapelle auflaufen konnten. Dem mit 24:27 verlorenen ersten Heimspiel folgte eine klare 18:32-Niederlage beim Aufstiegskandidaten Eintracht Hildesheim. Mit der bislang wohl schwächsten Saisonleistung unterlag man eine Woche später bei der U23 des Bundesligisten SC DHfK Leipzig mit 26:32. Es folgten drei Spiele auf Augenhöhe. Sowohl gegen den HSV Hannover (23:25), als auch bei der U23 des TSV Hannover-Burgdorf (16:17) und im Heimspiel gegen Anhalt Bernburg (34:36) verpassten die Spitzenstädterihre ersten Punkte nur um Haaresbreite. Dennoch zeigten diese Partien deutlich, dass die 04er konkurrenzfähig sind.

Mittlerweile hatte die Liste an Ausfällen allerdings beängstigende Ausmaße angenommen. „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir mit einem halbwegs kompletten Kader drei bis vier Punkte mehr auf dem Konto hätten. Teilweise konnten wir nur mit Unterstützung aus der 2. Mannschaft einen ordentlichen Trainingsbetrieb aufrecht erhalten“, erklärt Trainer Petr Hazl.

Die folgende drei Partien gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel gingen klar verloren. In Vinnhorst (18:30), gegen die U23 des SC Magdeburg (23:29) und beim MTV Braunschweig (21:32) hatten die Schwarz-Gelben keine Chance. Im Heimspiel gegen den Northeimer HC hatten die Plauener „nur“ noch sechs Ausfälle zu verzeichnen. In einer überaus packenden Begegnung sicherte sich der Neuling beim 24:24 den ersten Punktgewinn. Zum Abschluss der Hinrunde gelang mit 26:25 in Hannover-Burgwedel der viel bejubelte erste Sieg.

„Der diesjährige Modus lässt uns noch Chancen, den Klassenerhalt zu schaffen. Wir müssen gegen die Teams punkten, die mit in die Abstiegsrunde gehen, der Sieg in Burgwedel war hoffentlich auch ein Brustlöser“, versprüht Spielbetriebs-Chef Lutz Petzoldt Optimismus.

Dass den Spitzenstädtern durch die Corona-Notverordnung in Sachsen, einhergehend mit dem zumindest vorläufigen Ausschluss der Zuschauer bei den Heimspielen, ein Wettbewerbsnachteil entsteht, ist sicherlich ein Fakt. „Wir können das nicht ändern. Trotz dessen werden wir alles in die Waagschale werfen, um weiterhin Punkte zu sammeln, die wir dann mit in die Abstiegsrunde nehmen können. Natürlich hoffen wir auch darauf, dass der ein oder andere Spieler nach seiner Verletzungspause wieder ins Team zurück kehrt.“ zeigt sich SV-Kapitän Torsten Wetzel kämpferisch.

(RM)

Oberlosa feiert Auswärtssieg (20.11.2021)

Handball 3.Bundesliga / Männer

Oberlosa feiert Auswärtssieg

Handball Hannover-Burgwedel – SV 04 Oberlosa  25:26

Der SV 04 Oberlosa hat sich den ersten Sieg in der 3.Handball-Bundesliga erkämpft. Die Spitzenstädter gewannen am Samstag Abend ihr Auswärtsspiel bei Handball Hannover-Burgwedel mit 26:25.
Als „essentiell wichtiges Heimspiel“ hatten die Gastgeber die Partie im Vorfeld bezeichnet. Entsprechend druckvoll begannen die Hausherren und gingen durch ihren starken Linksaußen Julius Hinz mit 2:0 in Führung. Die 04er überzeugten zu Beginn mit einer starken Abwehr und drehten die Partie durch Tore von Ivo Kucharik, Dziugas Jusys und Ladislav Brykner zur eigenen 3:2-Führung. Brykner hatte sich am Freitag fit gemeldet, hingegen musste Jan Skalda am Spieltag mit einer fiebrigen Erkältung passen. Als Louis Hertel beim Stand von 5:4 für Oberlosa nach einem harten Foul auf den Rücken knallte, ging dem ohnehin arg dezimierten Kader der Schwarz-Gelben zunächst eine weitere Alternative im Rückraum verloren. Dennoch bestimmten die Spitzenstädter über weite Strecken der ersten Hälfte die Partie. Über die Stationen 9:7 und 11:9 lagen die Randplauener stets in Führung. Insbesondere den bis dato besten Werfer der Hausherren, Marc Godon, hatte die SV-Defensive gut im Griff. „Das war ein Schlüssel zum Erfolg“, freute sich Trainer Petr Hazl später in der Analyse über die taktische Disziplin seiner Schützlinge. Da sich auf der Gegenseite Torhüter Dominic Olms in starker Verfassung präsentierte, glichen die Norddeutschen jedoch per Strafwurf durch Spielertrainer Marius Kastening wieder zum 12:12 aus. Zwischenzeitlich feierte auf Seiten der Schwarz-Gelben nach 8 Monaten Verletzungspause (Achillessehnenriss) Philip Trommer-Ernst mit einigen Minuten Einsatzzeit sein Comeback. Mit einem leistungsgerechten 14:14 ging es schließlich in die Halbzeitpause.

Nach dem Wiederanpfiff taten sich beide Angriffsreihen schwer. Die jeweiligen Abwehrformationen hatten ihre Schlüsse aus den ersten 30 Minuten gezogen und zeigten sich äußerst kompakt. Nun legten die Niedersachsen meist vor und Oberlosa zog beständig nach. Der überragende Ivo Kucharik brachte die 04er beim 21:20 wieder in Führung. Mittlerweile war Louis Hertel wieder auf das Spielfeld zurück gekehrt und traf  wenig später zum 23:22 für Oberlosa. Zwei Treffer durch Kastening für Burgwedel und ein feiner Treffer durch Sebastian Naumann für die Spitzenstädter ließen zu Beginn der Crunch-Time ein 24:24 von der Anzeigetafel leuchten. Erneut Hertel traf zum 25:24 für Oberlosa und nach einer Parade von Benas Vaicekauskas erhöhte Ladislav Brykner trotz Unterzahl zum 26:24 für die Schwarz-Gelben. Lennart Koch traf für Burgwedel zum erneuten Anschluss, dann leistete sich Oberlosa einen Ballverlust. In den letzten Sekunden stemmten sich die 04er in der Abwehr gegen die Überzahl der Hausherren und Benas Vaicekauskas parierte den letzten Wurf der Hannoveraner. Der Schlusspfiff ging im grenzenlosen schwarz-gelben Jubel unter.

Mit dem Sieg stellten die 04er (3:19 Punkte) in der Tabelle den Anschluss an die davor platzierten Teams aus Burgwedel (4:18) und vom HSV Hannover (5:15) her. „Endlich! Wir waren jetzt schon ein paar Mal nahe dran, heute hat es endlich gereicht“, ballte Trainer Petr Hazl nach dem Abpfiff emotional die Fäuste. In der Analyse gab Hazl später zu Protokoll: „In erster Linie freut es mich für meine Mannschaft. Ladi Brykner hat gestern Abend das einzige Mal in dieser Woche trainiert, Jan Skalda fiel noch kurzfristig aus. Umso wichtiger war es, dass Louis Hertel auf die Zähne gebissen hat. Die Jungs haben sich gegen alle Widerstände behauptet und alles gegeben. Wir haben unsere Fehlerquote im Angriff reduziert, dadurch kam Burgwedel nicht ins Konterspiel. Meine Mannschaft hat gekämpft bis zum Umfallen und sich diesen Sieg redlich verdient. Das dürfen die Jungs jetzt auch mal genießen“, sprach der Trainer und gab beim Einsteigen in den Bus den Befehl zum Feiern für die lange Rückfahrt ins Vogtland.

Oberlosa: Vaicekauskas, Raupach; Jusys (2 Tore), Wetzel (1), Märtner, Trommer-Ernst, Wokan, Brykner (4), Duschek, Hertel (3), Kolomaznik (1), Rahn (2), Kucharik (10/ davon 5 Siebenmeter), Naumann (3)

–RM–

(13.11.2021) Oberlosa holt ersten Punkt

Oberlosa holt ersten Punkt in 3. Liga – Den Plauenern fehlten ganze 50 Zentimeter zum Sieg
Handball Männer / 3. Liga
SV 04 : Northeimer HC 24:24
(Text & Fotos Karsten Repert)

Endlich! Nach 99 Jahren Handballhistorie hat der SV 04 Oberlosa den ersten Punktgewinn in der 3. Liga gefeiert. Gegen den Northeimer HC erlebten 301 Zuschauer ein unglaublich spannendes Spiel. Beim 24:24-Unentschieden fehlten den Plauenern ganze 50 Zentimeter zum Sieg. Denn der letzte Wurf von Moritz Rahn blieb mit der Schlusssirene vor der Northeimer Torlinie liegen, weil der überragende Gästekeeper Glenn-Louis Eggert beim eingesprungenen Kempatrick noch das Bein an den Ball brachte … „Hätte ich doch nur die lange Ecke gewählt“, trauerte Moritz Rahn nach Spielschluss. Dass seine Mannschaft zuvor einen Sechs-Tore-Rückstand (14:20) aufgeholt hatte, für kurze Zeit freute sich darüber niemand. „Klar: Wir hatten den Sieg vor Augen. Näher dran sein kann man nicht. Und trotzdem sind wir sehr stolz, dass wir ein eigentlich verlorenes Spiel noch mit einem Punktgewinn als Erfolg verbuchen können“, freute sich der Plauener Co-Trainer Pierre Liebelt-Passarge. Der Assistent musste in der Pressekonferenz Rede und Antwort stehen, weil im Herzschlagfinale der aufgebrachte Cheftrainer Petr Hazl nach Kreislaufproblemen etwas Ruhe brauchte.

„Die Helbig-Hölle war heute unser achter Mann“, rief Fernsehkommentator Jörg Scholz. NHC-Trainer Carsten Barnkothe ärgerte sich mächtig, erkannte aber an: „Die Stimmung in der Halle war prächtig. Ich kann nicht verstehen, weshalb wir nach 45 Minuten so eingebrochen sind.“ Oberlosas Pressesprecher Rico Michel hatte da schon eine Antwort: „Die beiden roten Karten haben den Mittelblock der Gäste aufgelöst. Und wir hatten heute den Arsch in der Hose, sogar noch in Unterzahl volle Kanne draufzugehen. Der Kempa-Trick hätte um ein Haar aus der Kurt-Helbig-Sporthalle ein Tollhaus gemacht“, schilderte Rico Michel seine Beobachtungen. So bleibt noch Luft nach oben. Der letzte Spielzug über Ivan Kucharik und das folgende geniale Anspiel von Louis Hertel auf Moritz Jahn sorgte für einen Zungenschnalzer. Spielbetriebs-Geschäftsführer Lutz Petzoldt schmunzelte nach zehn Spielen in der 3. Liga: „Hurra, wir leben noch!“

Beim SV 04 Oberlosa ärgerte man sich im Nachgang vor allem über die Schlussphase der ersten Halbzeit, als man bis zum 8:8-Zwischenstand (22.) abreißen ließ. Bis dahin lagen die Spitzenstädter sogar immer wieder vorn (5:3/7:5). In Überzahl geriet Oberlosa ins Hintertreffen, als der Tabellensiebente das Blatt wütend und leichtfüßig wendete. Nur weil SV-Torwart Alexander Raupach gleich zwei Siebenmeter der Gäste parierte, lagen die Vogtländer zur Pause lediglich mit 11:13 zurück. Doch nach dem Seitenwechsel häuften sich die Plauener Fehler. Im Angriff quälte sich der Tabellenletzte gegen die statistisch schlechteste Deckung der Drittligastaffel. „Wir wollten einfach nicht schon wieder verlieren“, erklärte Rechtsaußen Sebastian Naumann das Aufbäumen der Hausherren, die sich auch von den Gästeverteidigern Joe Schuster (48./3. Zeitstrafe) und Paul-Marten Seekamp (55./3. Zeitstrafe) nicht stoppen ließen.

Die durch die beiden Roten Karten entstandenen Lücken nutzte vor allem Ladislav Brykner, der dann nach dem 23:23-Ausgleich des Plaueners Jan Skalda sogar die umjubelte 24:23-Führung für den SV 04 besorgte. Doch dann kassierte der Plauener Dziugas Jusys eine Zeitstrafe und Jan-Niklas Falkenhain traf für die Gäste zum 24:24-Ausgleich. In Unterzahl spielte der SV 04 voll auf Sieg. „Am Ende ist das Endresultat wohl gerecht. Beide Teams hätten schließlich gewinnen können“, bewertete NHC-Trainer Carsten Barnkothe das Remis, bevor er enttäuscht in den Mannschaftsbus Richtung Göttingener Großraum stieg.

Statistik


SV 04 Oberlosa: Vaicekauskas, Raupach – Jusys (1 Tor), Wetzel, Skalda (1), Märtner, Trommer-Ernst, Wokan, Brykner (7), Duschek, Hertel (4), Kolomaznik (1), Rahn (1), Kucharik (3/davon 1 Siebenmeter), Naumann (6/4)

Rote Karte: Joe Schuster (48./3. Zeitstrafe) und Paul-Marten Seekamp (55./3. Zeitstrafe), beide Northeimer HC

Zuschauer: 301

(kare)

(30.10.2021) Enttäuschende Vorstellung

Handball 3. Bundesliga / Männer

Enttäuschende Vorstellung

MTV Braunschweig – SV 04 Oberlosa  32:21

Eine deutliche 21:32-Niederlage kassierte der SV 04 Oberlosa am Samstag Abend beim MTV Braunschweig. Vor knapp 600 Zuschauern konnten die Spitzenstädter nur phasenweise mit den heimstarken Gastgebern konkurrieren.
Bis zum 3:2 aus Sicht der Hausherren waren die 04er zunächst gut im Spiel. Dann schnürte Braunschweig den ersten Dreierpack und zog auf 6:2 davon. Eine offensiv ausgerichtete Abwehr der Niedersachsen machte Oberlosa das Leben enorm schwer. In der Folge stabilisierte sich das Spiel der Gäste und der Rückstand blieb über die Stationen  5:9 und 8:12 konstant. Zu viel Verantwortung lastete in der ersten Hälfte jedoch auf den Schultern von Ladislav Brykner,  der in dieser Phase fünf seiner am Ende sieben Treffer erzielte. In der Defensive konnte Oberlosa nicht an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen. Der MTV nutzte dies in Person von Philipp Krause, Marko Karaula und dem starken Kreisläufer Niklas Wolters konsequent aus. Mit einer 15:10-Führung für die Gastgeber ging es schließlich in die Kabinen. „Auch wenn wir nicht gut gespielt haben, lassen wir bis zur Pause bereits beste Tormöglichkeiten aus zwei Strafwürfen und einem Konter liegen. Nutzen wir die, sind wir zur Halbzeit in Schlagdistanz“, monierte Trainer Petr Hazl die mangelnde Chancenverwertung.
Mit Beginn der zweiten Hälfte trafen die Braunschweiger erneut drei Mal in Folge und machten mit dem 18:10 praktisch den Deckel auf die Partie. In der Folge plätscherte das Spiel mehr oder weniger dahin. Die Spitzenstädter ließen sich zu keinem Zeitpunkt hängen, hatten jedoch nicht die Mittel, um die Niedersachsen ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Lediglich Ivan Kucharik überzeugte mit sechs Treffern in der zweiten Hälfte. Beim 24:14 führte der MTV erstmals mit zehn Toren Differenz. „Dass es hier schwer werden würde, war natürlich klar. Dennoch hätte ich mir von meiner Mannschaft mehr Überzeugung gewünscht. Das war zu wenig“, stellte Hazl nach der Partie enttäuscht fest. Da die Norddeutschen in Person von Marek Stefancic auch das Torhüter-Duell klar für sich entscheiden konnten, blieben die Randplauener praktisch chancenlos. Am Ende siegte der MTV Braunschweig klar mit 32:21 und bewies seine zuletzt starke Form.
Für den SV 04 heißt es nun, die einwöchige Spielpause intensiv zu nutzen um dann am 13.November mit frischen Kräften den dringend benötigten ersten Sieg im Heimspiel gegen den Northeimer HC zu erzwingen.

Oberlosa: Vaicekauskas, Raupach; Jusys, Wetzel, Skalda (1 Tor), Brykner (7), Duschek, Hertel (1), Kolomaznik, Rahn, Kucharik (10/ davon 4 Siebenmeter), Naumann (2)

–RM–

(23.10.2021) Ausfälle wiegen zu schwer

Handball 3. Bundesliga / Männer

Personelle Ausfälle wiegen zu schwer

SV 04 Oberlosa – SC Magdeburg II  23:29

Auch am 8. Spieltag der 3. Handball-Bundesliga gab es für den SV 04  Oberlosa nichts zu holen. Vor 420 Zuschauern unterlagen die  Spitzenstädter dem SC Magdeburg II mit 23:29.Oberlosa überzeugte zu Beginn mit einer guten Abwehr und hatte einen  erneut prächtig aufgelegten Benas Vaicekauskas zwischen den Pfosten  stehen. Da auch die Gäste in der Defensive zu überzeugen wussten und  mit Janik Patzwaldt ebenfalls einen starken Keeper hatten, stand es  nach etwa zehn Minuten 3:3.

Die Hausherren waren früh zu den ersten  Wechseln gezwungen. „Ladislav Brykner lag bis gestern mit einem Infekt  im Bett, auch Ivan Kucharik und Moritz Rahn waren gehandicapt. Durch  unsere Verletzungsmisere mussten alle heute dennoch ran, brauchten  aber natürlich ihre Pausen“, erklärte Co-Trainer Pierre Liebelt nach  der Partie.

Bis zum 5:6 blieb Oberlosa in Schlagdistanz, dann  schnürten die Gäste einen Dreierpack und zogen auf 5:9 davon. „Wir  wussten natürlich um die enorme Anzahl an Ausfällen bei Oberlosa.  Daher wollten wir das Tempo stets hoch halten um den kleinen Kader der  Hausherren unter Druck zu setzen“, gab Gäste-Coach Stephan Just später zu Protokoll.

Die Schwarz-Gelben kämpften sich jedoch wieder heran.  Angeführt vom treffsicheren Sebastian Naumann verkürzte Oberlosa auf  9:10. Erneut drehten die Elbestädter am Gasgriff und legten wieder zum  10:14 vor. Louis Hertel stellte schließlich den 11:14-Pausenstand her. Nach dem Wiederanpfiff folgte die stärkste Phase der Hausherren. Sebastian Naumann (3), Moritz Rahn und Ivan Kucharik sorgten mit ihren Treffern für den 16:16-Ausgleich nach etwa vierzig Minuten. Trainer  Stephan Just bat seine Mannschaft daraufhin zur Auszeit.

„Wir durften hier keinesfalls in Rückstand geraten. Die Halle war so schon extrem laut, bei einer Oberlosaer Führung wäre es für uns ganz schwer  geworden“, so der SCM-Coach später in der Analyse.

Seine Jungs hatten offenbar gut zugehört. Mit einer weiterhin äußerst beweglichen Abwehr  und Konterspiel par excellence zog die Bundesligareserve wieder auf  17:22 davon. Von diesem neuerlichen Rückschlag erholte sich der ausgedünnte Kader der 04er an diesem Abend nicht mehr. Die Gäste  brachten den Vorsprung recht locker ins Ziel, für eine Aufholjagd fehlten den Hausherren die Kräfte. Letztlich verdient mit 23:29 nahmen  die Magdeburger beide Punkte mit an die Elbe.

Stimmen zum Spiel:

Stephan Just (Trainer SC Magdeburg II): „Ein geiles Spiel vor einer  großartigen Kulisse! Großen Respekt an Oberlosa, die haben das mit den  derzeit zur Verfügung stehenden Mitteln gut gemacht. Unser Keeper  Janik Patzwaldt hat uns in einigen Situationen heute den  Allerwertesten gerettet. Petr Hazl und seiner Mannschaft wünsche ich,  dass sich die personelle Situation bald bessert“.

Petr Hazl (Trainer SV 04 Oberlosa): „Glückwunsch an Stephan und seine  Mannschaft zum verdienten Sieg. Ich kann meinem Team keinen Vorwurf  machen. Mehr ist in der aktuellen Situation nicht drin, so ehrlich  müssen wir sein. Das ist ein Stück weit auch frustrierend, aber wir  werden den Kopf nicht in den Sand stecken. Nächste Woche in  Braunschweig hängen die Trauben hoch, dann ist eine Woche spielfrei.  Diese Pause wird uns allen sehr gut tun“.

Oberlosa: Vaicekauskas, Raupach; Englert, Wetzel (1 Tor), Skalda (2),  Brykner, Duschek, Hertel (3/ davon 1 Siebenmeter), Kolomaznik (3),  Rahn (1), Kucharik (6/3), Naumann (7)

(RM)

Fotos: Bernd Genssen

 

error: Content is protected !!